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Buchtipp des Tages

Gefangen in der Ehe-Hölle

Émile und Marguerite Bouin haben seit Jahren kein Wort miteinander gesprochen. Beide verwitwet, heirateten sie spät, um der Einsamkeit zu entgehen.
Von Roman Steiner
Georges Simenon: Die Katze

Georges Simenon: Die Katze

Bild: Z

In der Verfilmung spielen Simone Signoret und Jean Gabin, die Buchvorlage ist von „Maigret“-Autor Georges Simenon. Émile und Marguerite Bouin haben seit Jahren kein Wort miteinander gesprochen.

Beide verwitwet, heirateten sie spät, um der Einsamkeit zu entgehen. Ein fataler Fehler, wie sie bald feststellten. Inzwischen sind sie einander verhasst. Er wirft ihr vor, seinen Kater vergiftet zu haben, den er schon geliebt hat, ehe er sie überhaupt kannte. Um es ihr heimzuzahlen, misshandelte er ihren Papagei.

Seither belauern auch sie sich wie Tiere, jede Geste, jeder Blick eine Waffe, die auf den anderen zielt. Die Atmosphäre in der Wohnung ist zum Schneiden. Manchmal schreiben sie sich grausame Nachrichten, die sie zu Kügelchen knüllen und einander zuschnipsen.

Die meiste Zeit aber warten sie darauf, dass einer von ihnen stirbt. Bis Émile eines Tages genug hat und eine Entscheidung trifft.

Info: Georges Simenon: Die Katze, Verlag: Kampa, 192 Seiten (gebunden), Preis: 24 Euro. Hier bestellen.