Holzgerlingen: Der Krämermarkt lebt von der Vielfalt der Händler
Holzgerlingen. Handtaschen, Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Dekorationsgegenstände und dazwischen auch Stände mit Essen und Trinken, rund 40 Marktstände säumten am gestrigen Mittwoch die Böblinger- und Tübinger Straße in Holzgerlingen. Dank des trockenen Wetters waren einige Besucher unterwegs, viele davon, um ganz gezielt etwas einzukaufen, was sonst nicht so leicht zu besorgen ist.
„Seit es in vielen Städten keine Haushaltswarengeschäfte mehr gibt, ist das Interesse an unserem Sortiment gewachsen“, sagt Michael Haller. Mit ihrem breiten Sortiment an Haushalts- und Kurzwaren kommen die Markthändler aus Groselfingen schon seit 1955 nach Holzgerlingen. Waren es zunächst die Eltern Gustav und Emilie Haller, die ihren Stand aufbauten, sind es jetzt der Sohn und seine Frau. „Ich bin schon als kleiner Steppke mit hierhergekommen“, sagt Michael Haller. Bei den Hallers gibt es vieles, was heutzutage nicht mehr zum Sortiment von Supermärkten und Haushaltswarengeschäften gehört. „Die werden einfach immer weniger und wir haben Stammkunden, die kommen ganz gezielt“, sagt Haller und hebt dabei die selbst gemachten Hosenträger hervor.
„Die macht mein Bruder Rudolf und alle Bestandteile kommen aus Deutschland.“ Da kommen Kunden und wissen ganz genau, welche Art sie wollen, hinten, mit zwei- oder einfachem Clip oder die geknöpfte Variante, Michael Haller hat sie alle mit dabei. Auch Marie Schmidt steht am Stand, ihr Interesse gilt eher den Schneebesen. Schnell findet sie mit ihrer Mutter die passende Größe. Es ist nicht der einzige Einkauf an diesem Nachmittag. Im Arm ein großes hölzernes Herz, im Rucksack Pferde aus Holz und Hühner.
„Das ist für die Frühjahrsdeko und das Herz, das kommt vor die Haustüre“, sagt sie und lässt noch tiefer in ihren Rucksack blicken. Ganz unten, da liegt da liegen zwei Rollen selbstklebendes Verbandsmaterial. „Das kaufen wir bei jedem Marktbesuch, das ist echt praktisch“, sagt sie und schlendert weiter. Ob Wollsocken für die kühlen Abende, die ersten etwas dünneren Pullis oder die süßen Klassiker wie Magenbrot und gebrannte Mandeln, auf dem Krämermarkt wird jeder fündig und sei es nur um mit einer roten Wurst den Hunger zu stillen.