

Gechingen. Wie in vergangenen Jahren wird der Brunnen im Hof des Heimatmuseums Appeleshof in Gechingen, Kirchstraße 2/2, in der ersten Aprilwoche wieder als „Osterbrunnen“ geschmückt. In Anlehnung an einen aus der Fränkischen Schweiz stammenden Brauch wird der Steinbrunnen mit Girlanden aus Efeu, Tannen- und Buchsbaumzweigen sowie rund 600 ausgeblasenen und kunstvoll handbemalten Ostereiern dekoriert. Auch die Fenster über dem Brunnen erhalten eine bunte Osterdekoration. Die Deko bleibt bis nach Ostern aufgebaut und kann jederzeit besichtigt werden.
Das Gechinger Museumsteam bekommt oft schon beim Aufbauen positive Rückmeldungen – der Osterbrunnen zaubert stets einen Augenblick der Freude in einen ganz gewöhnlichen Tag. Der Ursprung dieses Brauchs geht auf die im frühen 19. Jahrhundert eingerichtete öffentliche Wasserversorgung der hochgelegenen Dörfer im Gebiet zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth zurück.
Bevor es diese neuen Brunnen gab, musste alles für den Haushalt nötige Wasser von den Quellen im Talgrund kilometerweit nach Hause getragen oder gefahren werden. In wasserarmen Jahren wurde Wasser von diesen „Hungerbrunnen“ sogar nur stundenweise ausgegeben.
Die neuen Dorfbrunnen wurden dann zu Ostern, als sie nach der Winterruhe wieder zu sprudeln begannen, zum Dank für die große Erleichterung, die die Menschen ihnen verdankten, mit Girlanden, Papierbändern und Ostereiern geschmückt. Das Schmücken der Brunnen hat als besonderer Ausdruck des Dankes für Wasser als lebensspendendes Element und für den Einzug des Frühlings und die Wiederbelebung der Natur einen ganz unmittelbaren Bezug zur Symbolik des Osterfestes und der Auferstehung.