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Kreis Böblingen: 35.000 Euro für das Grüne Klassenzimmer

Seit 2012 gibt es im Landkreis Böblingen ein Grünes Klassenzimmer, seit 2016 wird es von der Sozialstiftung Kreissparkasse Böblingen (KSK BB) unterstützt.

Von Peter Maier
Große Freude bei der Spendenübergabe.

Große Freude bei der Spendenübergabe.

Bild: Z

Seit 2012 gibt es im Landkreis Böblingen ein Grünes Klassenzimmer, seit 2016 wird es von der Sozialstiftung Kreissparkasse Böblingen (KSK BB) unterstützt. Auf der Schulwiese der Gemeinschaftsschule Weil im Schönbuch überreichten der Vorstandsvorsitzende der KSK BB, Michael Fritz, und Daniel Wengenroth, Geschäftsführer der Sozialstiftung, einen symbolischen Scheck. Die Sozialstiftung förderte das Projekt anfangs pro Jahr mit 4800 Euro, seit diesem Jahr wurde der Satz auf 6950 Euro je Jahr erhöht.

Der korrekte Name lautet "Die Streuobstwiese - Unser Klassenzimmer im Grünen". Es gibt drei verschiedene Arten, unter denen die Schulen wählen können - mit 12, 16 oder 22 Unterrichtseinheiten wird über ein Schuljahr verteilt dann alles behandelt, was im Wechsel der Jahreszeiten in einer Wiese zu tun ist bzw. was sich dort tut. Die Sozialstiftung KSK BB förderte das Projekt anfangs pro Jahr mit 4.800 Euro, seit diesem Jahr wurde der Satz auf 6.950 Euro je Jahr erhöht. Die Spende wurde nun für einen 5-Jahres-Zeitraum überreicht, insgesamt also 34.750 Euro.

Man sei sehr dankbar für diese Unterstützung, so Roland Bernhard. "Der Kreistag hat die Mittel für das Grüne Klassenzimmer dankenswerterweise ebenfalls von 15.000 auf 20.000 je Jahr erhöht", so Bernhard. "Damit können nun noch mehr Klassen in den Genuss dieses außergewöhnlichen Schulprojekts kommen." Der Landkreis Böblingen sei mit dem Grünen Klassenzimmer und seiner Streuobstschule für viele ein Vorbild. Darauf sei man sehr stolz.

Dass die Nachfrage bei den Schulen ungebrochen ist, kann Beate Holderied bestätigen. "Das Projekt ist jedes Jahr ausgebucht bzw. überbucht. Im laufenden Jahr sind es insgesamt 78 Schulen, an denen das Grüne Klassenzimmer läuft", so die Streuobstpädagogin. Ein Zeichen dafür, wie wichtig dieses Thema eingestuft wird, mit Blick auf den Schutz der Arten bzw. den Erhalt der Natur.

Auch seitens der Kreissparkasse Böblingen ist man begeistert vom Projekt. "Nahturnahes Lernen ist die beste Art und Weise, um bei Kindern ein Verständnis für die Natur und deren Schutz zu wecken. Wir als Kreissparkasse Böblingen setzen uns gerne für das Thema Nachhaltigkeit im Kreis ein und freuen uns, mit der wiederholten Förderung dieses Projekts den Kindern diesen besonderen Unterricht zu ermöglichen", so Michael Fritz.

Das Grüne Klassenzimmer wurde 2012 initiiert durch die heutige Leiterin der Böblinger Streuobstschule, Beate Holderied. Der Unterricht erfolgt durch Streuobstpädagoginnen und -pädagogen aus der Böblinger Streuobstschule. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise verschiedene Tierspurgen oder der Bau von Nisthilfen, aber auch die Pflanzung eines Obstbaums und Einheiten zu Wiesenkräutern und Insekten. Das Grüne Klassenzimmer wurde schon mehrfach von den Vereinten Nationen als UN Projekt Biologische Vielfalt gekürt. Das Projekt findet seit Jahren bundesweit Anwendung; die Böblinger Streuobstschule bildet dazu Multiplikatoren auch aus anderen Bundesländern aus.

Im Landkreis Böblingen gibt es inzwischen insgesamt 57 Streuobst-Pädagoginnen und -Pädagogen. 2011 startete auf Initiative und mit Unterstützung des Landkreises Böblingen der erste Ausbildungsjahrgang. Inzwischen wurden hier und an anderen Standorten in Deutschland rund 1000 Frauen und Männer ausgebildet. Ganz aktuell sind in Böblingen und an den drei anderen Standorten in Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen rund 100 Teilnehmer in Ausbildung.

"Es macht Spaß, beim Unterricht zuzusehen", schwärmt der Landrat. "Ein anschaulicher und interessanter Unterricht direkt im Freien ist bei dem Thema nicht zu ersetzen. Die Kinder sind selbst aktiv, lernen durch eigenes Tun und haben so den Wert der Streuobstwiesen schon tief in sich verankert." Ein solches Bewusstsein über die Zusammenhänge in der Natur sei mit einer theoretischen Vermittlung im normalen Schulalltag nur schwer herzustellen.

Die Spende wurde nun für einen 5-Jahres-Zeitraum überreicht, insgesamt also 34.750 Euro. Auf unserem Foto in der Bildmitte rund um Beate Holderied (mit dem Scheck): links Michael Fritz (KSK) und Landrat Bernhard, rechts Daniel Wengenroth und Alexander Kanz (KSK, Geschäftsbereichsleiter Privatkunden Böblingen/Herrenberg), rechts davon Bürgermeister Wolfgang Lahl. Links am Bildrand drei Streuobstpädagogen Annegret Stötzer-Rapp, Rolf Gawlik und Judith Mohr.