Kurzfilme am Sonntag im Pavillon
Sindelfingen. Die IG Kultur beteiligt sich am bundesweiten Kurzfilmtag, der immer am kürzesten Tag des Jahres stattfindet, am 21. Dezember oder in den Tagen drumrum. „Banden bilden“ heißt das Thema des diesjährigen Kurzfilmtags. Im Pavillon am Calwer Bogen am Sonntag, 22. Dezember ab 19 Uhr.
Im Programm „Lebens-Bande(n)“ der FilmAkademie Baden-Württemberg spiegeln sich etliche Formen des Zusammenlebens. Präsentiert werden Gemeinschaften von 2 bis 500 Personen: Familien, Freunde und Fremde ebenso wie Mitglieder krimineller Organisationen. Dabei kommt auch manch Geheimes ans Licht.
In „Xanh“ nimmt ein Vater seine Tochter mit auf eine Reise in die Vergangenheit der vietnamesischen Boatpeople. In „Nicht die 80er“ erzählt Anton Lucy über einem Drink etwas sehr Persönliches. In „Wedding Cake“ führen zwei Marzipanfiguren ihr Eheleben auf der Spitze einer Hochzeitstorte. In „A Calling. From The Desert. To The Sea“ möchte die zwangsverheiratete Ahlam ihre zwölfjährige Schwester Yasmin vor dem gleichen Schicksal bewahren.
Temporäre Kinos
In „Little Boxes“ bildet eine Call-Center-Agentin eine unerwartete Allianz mit einem Glückskeks-Textautor mit Schreibblockade. Peter und seine Kumpels stellen in „Ein Ort des ständigen Kampfes gegen die Entropie“ in einer Abstellkammer bekannte Spielfilme nach. Und in „For The Record“ spielen in einer Art Olympiade der Filmgewerke Kreative zusammen, um einen Film zu erschaffen.
Aber auch Feindschaft kann verbinden. In „High Wool“ kommt es zu einem Duell in einer Stadt aus Fäden. Und in „Cooked Fellas“ kocht Mafia-Boss Don Cannelloni vor Wut: Der Premium-Parmiggiano von La Famiglia wurde mit billigem, vorgeriebenem Käse gestreckt.
Einmal im Jahr verwandeln sich Ende Dezember landauf, landab die unterschiedlichsten Orte in temporäre Kinos. Dort, aber auch in vielen echten Kinos bestimmt dann das kurze Format den Spielplan. Über 25 000 Zuschauer machen sich am kürzesten Tag des Jahres zwischen Husum und Konstanz auf den Weg, um auf professioneller oder improvisierter Leinwand in kurzfilmische Welten einzutauchen. Daneben locken auch Fernsehen und Internet mit kurzen Streifen aller Couleur.
Öffentliche Einrichtungen, Vereine, Unternehmen, Privatpersonen und natürlich Kinos sind dabei, wenn ein breites Publikum den Kurzfilm in all seinen Facetten feiert: als Einstieg in die Filmwelt für den Nachwuchs, als Kabinettstück gestandener Filmemacher, als Spielwiese für Experimentierfreudige. Gleichzeitig wird mit dem eintägigen Filmfest auf die hohe Kreativität und Produktivität der deutschen Kurzfilmszene aufmerksam gemacht.Tickets gibt es am Sonntag ab 18 Uhr an der Abendkasse.