Menü
Wir freuen uns mit . . .

Kreis Böblingen: Ein neues Herzenswunsch-Hospizmobil  des DRK

Vor wenigen Tagen wurde das alte Fahrzeug durch einen Neuwagen ersetzt, der jetzt offiziell in Betrieb genommen wurde.

Von Peter Maier
Von links: stellvertretende DRK-Kreissozialleiterin Bärbel Seemann, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Marc Lerner, Kreisbereitschaftsleiterin Birgit Bux, DRK-Präsident Michael Steindorfner, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Ulrich Schweidler und DRK-Kreissozialleiterin Gabriele Vorreiter

Von links: stellvertretende DRK-Kreissozialleiterin Bärbel Seemann, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Marc Lerner, Kreisbereitschaftsleiterin Birgit Bux, DRK-Präsident Michael Steindorfner, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Ulrich Schweidler und DRK-Kreissozialleiterin Gabriele Vorreiter

Bild: Z

Viele Menschen, die wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben, wünschen sich, ein letztes Mal an einem speziellen Ort zu sein oder an einem besonderen Ereignis teilzunehmen. Der Kreisverband Böblingen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hilft dabei, die letzten Herzenswünsche zu erfüllen. Im Jahr 2019 hat der DRK-Kreisverband auf Anregung seines Präsidenten Michael Steindorfner einen ausrangierten Rettungswagen zum Herzenswunsch-Hospizmobil umfunktioniert.

Vor wenigen Tagen wurde das alte Fahrzeug durch einen Neuwagen ersetzt, der jetzt offiziell in Betrieb genommen wurde. Ermöglicht wurde die Neuanschaffung durch zahlreiche in den vergangenen vier Jahren gesammelte Spenden. So haben Unternehmen das Projekt mit Einzelspenden von bis zu 10.000 Euro unterstützt. Hinzu kam eine Erbschaft, die dem DRK zugutekam. Das Fahrzeug ist künftig ausschließlich als Herzenswunsch-Hospizmobil im Einsatz. Ab sofort ist damit die Reise noch komfortabler. "Man kann mit dem Rollstuhl ins Fahrzeug fahren", erklärt DRK-Kreissozialleiterin Gabriele Vorreiter. "Vielen war es unangenehm, mit der Trage ins Fahrzeug gebracht zu werden."

Michael Steindorfner weist auf die Panorama-Fenster des neuen Fahrzeugs hin: "Die Leute wollen gerne während der Fahrt die Landschaft sehen und nicht an die Decke des Wagens schauen." Auch für die Betreuenden würden die Fahrten jetzt viel angenehmer. Der DRK-Präsident betont, dass eine Fahrt mit dem Herzenswunsch-Hospizmobil für die Betroffenen völlig kostenlos ist. Die Herzenswunschfahrten werden von ehrenamtlichen Helfern mit Erfahrungen im Rettungsdienst, Gesundheits- und Altenpflegedienst und in der Hospizarbeit begleitet. "Den Menschen Gutes tun, das passt hervorragend zu den Idealen des Roten Kreuzes. Das rundet unser Angebot an Mitmenschlichkeit ab", sagt Steindorfner. Er weiß auch, wie groß stets die Vorfreude der Patienten auf die Reise ist.

Die Herzenswünsche seien meistens gar nicht so spektakulär. So wollte eine Frau noch einmal mit Hunden spazieren gehen, ein Mann wollte noch einmal seine Schichtkollegen beim Daimler bei der Arbeit besuchen und eine Frau ihre Schwester im Schwarzwald. Auch eine Fahrt nach Rottweil, um beim Testturm in 232 Metern Höhe die höchste Besucherplattform Deutschlands zu erkunden, wurde einem schwerkranken 75-jährigen Mann mit dem Herzenswunsch-Hospizmobil ermöglicht. "Da kam sogar die Geschäftsführerin extra aus Köln dazu", erzählt Steindorfner.

Einer schwer kranken Frau aus Jettingen wurden bei einer Fahrt sogar gleich zwei Herzenswünsche erfüllt. Sie durfte nicht nur einen Ausflug an den Bodensee inklusive Schifffahrt nach Meersburg genießen, sondern auch den Besuch des irischen Pubs "Stable" in der Konstanzer Innenstadt, der sie an die vielen Reisen nach Irland erinnerte, die sie einst mit ihrer Freundin unternommen hat.

Die bisher weiteste Fahrt des Mobils von Böblingen aus ging nach München zum Konzert von Helene Fischer. "Wir brauchten eine Genehmigung, um mit der Trage ins Stadion zu kommen", erinnert sich der DRK-Präsident. "Aber Helene Fischer hat uns sehr unterstützt." Die berühmte Sängerin stellte sogar allen Beteiligten die Konzertkarten komplett umsonst zur Verfügung.

Die Idee des Herzenswunsch-Hospizmobils hat Steindorfner aus Bayern importiert. Er habe das Angebot beim DRK in Straubing entdeckt, erzählt er. Der Präsident organisierte prompt einen Besuch des Straubinger Verantwortlichen in Sindelfingen, der das Projekt hier vorstellte - und alle Anwesenden aus den Reihen des DRK-Kreisverbands waren gleich begeistert und motiviert, das außergewöhnliche Angebot auch im Landkreis Böblingen möglich zu machen.

Anmeldungen nimmt der DRK-Kreisverband Böblingen über die Homepage www.drk-kv-boeblingen.de und dann ein Klick auf "Angebote", unter der E-Mail herzenswunsch@drkbb.org oder Telefon (07031) 6904-444 entgegen. Dann nehmen die DRK-Mitarbeiter Kontakt auf und besprechen den Wunsch im Detail. Das Herzenswunsch-Hospizmobil wird über Spenden finanziert. Das Spendenkonto: Kreissparkasse Böblingen, IBAN DE60 6035 0130 0000 0010 09, BIC BBKRDE6BXXX

Auf unserem Foto (von links): stellvertretende DRK-Kreissozialleiterin Bärbel Seemann, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Marc Lerner, Kreisbereitschaftsleiterin Birgit Bux, DRK-Präsident Michael Steindorfner, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Ulrich Schweidler und DRK-Kreissozialleiterin Gabriele Vorreiter.