Menü
Neue Sterne strahlen in der Terra Australis

Wilhelma: Fuchskusus ziehen bei den Rattenkängurus ein

Die Wilhelma entführt mit der Terra Australis ins nächtliche Outback. Nun können die Gäste im Nachttierbereich drei neue Bewohner entdecken.
Von Peter Maier
Mit ihrer hellen Fellfarbe sind die neuen Bewohner der Terra Australis sehr gut zu erkennen. Die drei neuen Fuchskusus teilen sich eine Anlage mit den Bürstenschwanz Rattenkängurus. Fotos: Wilhelma Stuttgart

Mit ihrer hellen Fellfarbe sind die neuen Bewohner der Terra Australis sehr gut zu erkennen. Die drei neuen Fuchskusus teilen sich eine Anlage mit den Bürstenschwanz Rattenkängurus. Fotos: Wilhelma Stuttgart

Stuttgart. Mit ihrer goldenen Fellfärbung kommen die Fuchskusus in der Mondscheinatmosphäre besonders zur Geltung. Ihre Farbe kommt durch das Fehlen von dunklen Pigmenten zustande. Benannt sind Sirius, Canopus und Spica daher nach drei der hellsten Himmelskörper am südlichen Sternenhimmel. Die Beuteltiere stammen aus dem Hamerton Zoo Park in Großbritannien, dem einzigen weiteren europäischen Zoo, der diese Farbvariante hält.

In der Terra Australis teilen sich die neuen Fuchskusus das Gehege mit den vom Aussterben bedrohten Bürstenschwanz-Rattenkängurus. Dort tummeln sie sich vor allem in den oberen Etagen, da die Kletterbeutler hauptsächlich auf Bäumen wohnen. Wie viele Tiere Australiens sind Fuchskusus nachtaktiv – sie verstecken sich tagsüber vor der sengenden Sonne in ihren Rückzügen und gehen erst auf Nahrungssuche, wenn es kühler geworden ist. Im Nachttierbereich wird daher der Tag-Nacht-Rhythmus umgedreht, damit die Besucher*innen die Tiere auch während der Wilhelma-Öffnungszeiten beobachten können.

Die goldfarbenen Beuteltiere gehören zu einer Farbvariante des Fuchskusus, die auf der Insel Tasmanien häufig vorkommt. In freier Wildbahn bevorzugen Kusus Trocken- und Eukalyptuswälder, sie leben aber auch in Parks und in den Randzonen städtischer Gebiete. Im Futter sind sie wenig wählerisch: Sie fressen Blätter, Blüten und Früchte sowie Vogeleier oder kleine Tiere. Daneben gehen sie auch gerne in Obst- und Gemüsegärten oder – wenn man nicht aufpasst – in die Küche. Während ihre Population in ihrem ursprünglichen Verbreitungsraum in Australien durch Füchse, Dingos, Warane und Pythons in Schach gehalten wird, gelten sie in Neuseeland als Plage: Hier fehlen die natürlichen Feinde. Dort wurde der Fuchskusu ab 1830 von europäischen Siedlern wegen seines Pelzes eingeführt und konnte sich rasant vermehren. 70 Millionen Fuchskusus leben heute in Neuseeland und bedrohen heimische Pflanzenarten sowie die seltene Vogelwelt, darunter das Nationalsymbol des Landes, den Kiwi.

Fuchskusus haben lange spitze Ohren – wie ein Fuchs eben. Das Gesicht ist eher mausartig. Wie bei Beuteltieren üblich, kommen Jungtiere unterentwickelt bereits nach 16-18 Tagen Tragzeit auf die Welt und wiegen weniger als ein Gramm. Danach verbringen sie noch einige Monate im Beutel der Mutter. Nachwuchs wird es in der Wilhelma aber vorerst nicht geben: Die goldenen Fuchkusus sind alle männlich.