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29. November bis 3. Dezember

Weihnachtsmarkt Böblingen: Die Rückkehr auf den Marktplatz

Zuletzt hat der Weihnachtsmarkt Böblingen 2004 auf dem Marktplatz stattgefunden. Jetzt kehrt er dorthin zurück. Und er soll märchenhaft werden.
Von Isabell Gospodarczyk

Böblingen. Erstmals seit 19 Jahren ist der Böblinger Weihnachtsmarkt wieder auf dem Marktplatz zu Hause. Und es soll kein gewöhnlicher Weihnachtsmarkt sein. Er steht unter dem Motto „Märchen“. Und märchenhaft soll es werden: Eine Eisenbahn für Kinder, die durch einen Märchenwald führt, zu Schneewittchen und den sieben Zwergen. Stände, die in der märchenhaften Kulisse zwischen Fachwerkhäusern, Stadtkirche und Rathaus eingebettet sind. Eine weihnachtliche Beleuchtung, die die Arkaden des Rathauses und die Fachwerkhäuser ziert.

Ob auch die Aussteller sich dem Motto „Märchen“ anpassen, davon lässt sich Eventmanagerin Martina Kaiser überraschen: „Vielleicht verkaufen die Aussteller einen Märchenpunsch – oder der kandierte Apfel ist dann der Schneewittchen-Apfel.“ Doch bei der Umsetzung habe sie den Ausstellern Freiraum gelassen. Immerhin finde der Weihnachtsmarkt zum ersten Mal unter diesem Motto statt, somit stecke er noch in den Kinderschuhen und werde über die nächsten Jahre wachsen.

Idee 2021 entstanden

Die Idee für den märchenhaften Weihnachtsmarkt hatte SPD-Stadtrat Manuel Böhler. Er wollte den Weihnachtsmarkt auf den Marktplatz zurückholen, wo er von 1982 bis 2004 beheimatet war. Dann entschieden Stadt und Gemeinderat, den Markt auf den Elbenplatz zu verlegen. Gründe für den Umzug waren mehr Publikumsverkehr und eine leichtere Erreichbarkeit für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.

Das stellte sich Manuel Böhler vor.

Doch trotz ordentlicher Besucherzahlen wurde der Weihnachtsmarkt dort nie richtig heimisch. Deshalb wuchs der Wunsch, den Weihnachtsmarkt wieder auf dem Marktplatz anzusiedeln. Im März dieses Jahres befürwortete der Gemeinderat den Vorschlag einstimmig.

Am Pfeil ziehen

So oder so ähnlich könnte es 2023 wieder aussehen.

Gut im Zeitplan

Und jetzt ist es so weit. Für die Organisation ist Martina Kaiser von der K2 Konzept- und Eventmanufaktur zuständig. „Eine neue Eventlocation ist immer besonders“, so die Eventmanagerin, „wir müssen die ganze Infrastruktur abklären – aber ich denke, wir haben ein gutes Konzept für den Aufbau erstellt.“ Mit dem Aufbau seien sie sehr gut im Zeitplan.

Die Hütten stehen bereits auf dem Marktplatz, die Lücken werden noch gefüllt. Am Wochenende wird die Bühne aufgebaut, am Montag beziehen die Aussteller die Hütten und sorgen für eine weihnachtliche Dekoration. Schneewittchen und ihre sieben Zwerge dürfen es sich am Montag auf dem Marktplatz gemütlich machen. 35 Aussteller sind es, etwas weniger als vor Corona, so Martina Kaiser. Viele hätten während der Pandemie aufgehört. Aber mit der aktuellen Anzahl der Stände sei die Kapazität auf dem Marktplatz ohnehin ausgeschöpft. „Wir sind überrascht, dass wir die ganzen Stände überhaupt auf dem Marktplatz unterbekommen haben“, sagt Martina Kaiser.

Hier geht's zum Stadtgespräch mit Martina Kaiser

Nach und nach sollen es wieder mehr Aussteller werden. Für die Zukunft sei im Gespräch, die Pfarrgasse in die Weihnachtsmarktfläche zu integrieren. „Wir müssen schauen, inwiefern wir die Schrägen einbauen können, aber es wäre auf jeden Fall eine schöne Verbindung zum Bauernkriegsmuseum“, so die Eventplanerin.

Stadtkirche, Bauernkriegsmuseum und Fleischermuseum eingebunden

Denn neu ist dieses Jahr die Zusammenarbeit mit dem Bauernkriegsmuseum, dem Fleischermuseum und der Stadtkirche, die an allen fünf Weihnachtsmarkttagen von Mittwoch bis Sonntag geöffnet haben. Im Bauernkriegsmuseum können Kinder eine weihnachtliche Rallye durchlaufen, im Fleischermuseum gibt es im Hinterhaus ein märchenhaftes Wandgemälde zu bestaunen.

Ein Lichterlabyrinth erwartet die Besucher in der Stadtkirche. Die Kirche bietet einen Raum der Stille und Besinnung – oder einfach zum Aufwärmen. Am Sonntag um 11 Uhr wird ein Adventsgottesdienst auf dem Marktplatz angeboten. Weihnachtliche Stimmung soll außerdem durch die Lieder aufkommen, die die Kleinen der Böblinger Kindergärten singen. Die Siebenbürger Blaskapelle hat ebenfalls einen Auftritt geplant.

„Neue Location macht neugierig“

Martina Kaiser freut sich auf den Weihnachtsmarkt in der neuen Location. „Wir gehen stark davon aus, dass er gut angenommen wird. Nach rund 20 Jahren ein Wechsel der Location – das macht die Menschen neugierig.“ Die einzigen Bedenken, die sie habe: dass ein wenig Laufkundschaft fehlen könnte. Doch das bleibt abzuwarten. „Ich glaube, dass diejenigen, die auf den Weihnachtsmarkt gehen wollen, ihren Weg zum Marktplatz machen.“

Am Mittwoch können die Besucher in die Böblinger Märchenweihnacht eintauchen. Sollte das Konzept auf Begeisterung stoßen, könnte der Weihnachtsmarkt möglicherweise länger als an fünf Tagen stattfinden, so jedenfalls der Traum von Initiator Manuel Böhler – und dann als märchenhafter Weihnachtsmarkt über die Stadtgrenzen bekannt werden.

Öffnungszeiten

Mittwoch, 29. November, bis Samstag, 2. Dezember: 12 bis 22 Uhr Sonntag, 3. Dezember: 12 - 20.30 Uhr

Klicken Sie sich durch unsere interaktive Karte: Hier finden Sie alle Weihnachtsmärkte in der Region.

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