

Die Straßenbauarbeiten „im Gässle“ im Grafenauer Ortsteil Döffingen sollen jetzt bald beginnen. Der Gemeinderat vergab den Auftrag für knapp 200 000 Euro in seiner Sitzung im Dätzinger Schloss. Einem Baugesuch im Ulrichweg stimmte das Gremium ohne Diskussion wegen einer Baufensterüberschreitung zu.
Schon zum Befahren ist die Straße „Im Gässle“ in Döffingen eine Herausforderung. Auch die Ausschreibung wurde eine Herausforderung für die Gemeinde. Eigentlich sollte die enge, verwinkelte Verbindungsstraße zwischen der Dätzinger Straße zur Straße „Hirschplan“ schon im vergangenen Herbst saniert werden. Aber auf die damalige Ausschreibung ging das günstigste Angebot mit knapp 225 000 Euro ein bei einer Kostenberechnung vom März 2024 mit knapp 160 000 Euro. Das Angebot wurde als unwirtschaftlich eingestuft und in der Gemeinderatssitzung im September wurde die Ausschreibung aufgehoben.
Zum Jahreswechsel erfolgte eine neue Ausschreibung. Fünf Angebote gingen dabei ein. Zwei Angebote lagen über dem günstigsten Preis vom Sommer. Aber mit 190 000 Euro gab eine Reutlinger Baufirma das günstigste Angebot ab. Zwar auch über der Kostenberechnung. Wobei die Vorkalkulation durch eine angepasste Ausführung auf knapp 175 000 Euro anstieg.
„Eine spannende Ecke“, kommentierte Ortsbaumeisterin Eva Schikotanz den Bereich der Straßensanierung, „die nicht einfach zu befahren ist“. Die Anlieger würden darauf warten, dass die Straße gerichtet wird. Ein Vor-Ort-Gespräch gab es schon vor der ersten Ausschreibung. Der Beginn der Arbeiten wird nun so gelegt, dass private Bauarbeiten dort nicht behindert werden.
Vor der Abstimmung über die Vergabe wollte Rita Graf (Grüne) noch wissen, ob das Geld noch im Haushalt zur Verfügung steht. Es sei neu eingestellt worden, antwortete ihr die Ortsbaumeisterin. Thomas Rölli (Freie Wähler) fragte nach, ob die Baufirma der Gemeinde bekannt sei. Der Verwaltung wohl nicht, aber den Planern vom Büro IBB Wörn aus Ehningen. Im Rahmen der Sanierung wird die Straße in Teilbereichen erneuert, um die Verkehrssicherheit der Anlieger zu verbessern.
Durch Grundstückszukäufe kann die Straße von drei Metern auf bis zu vier Metern verbreitert werden. Der Sanierungsbereich liegt vor den Gebäuden Nummer sechs bis Nummer 8/1 und hat eine Fläche von etwa 200 Quadratmetern. Die Arbeiten umfassen die Erneuerung der Fahrbahnfläche im Vollausbau sowie die Erneuerung der Kanalisation und der Wasserleitung mit Anschlussleitungen bis zur Grundstücksgrenze.
Für die Anwohner der engen Straße wird die Zufahrtsmöglichkeit während der Bauarbeiten stark eingeschränkt. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten einstimmig. Nach der Änderung der Landesbauordnung kommen nur noch Baugesuche in den Gemeinderat, bei denen Besonderheiten bestehen. Der Verwaltung lag deshalb nur ein Baugesuch vor, das kurzerhand im Gemeinderat behandelt wurde. Auch weil deshalb nicht extra der Bauausschuss einberufen werden muss.
Es ging um eine Terrassenüberdachung im Ulrichweg mit einer Größe von drei auf sechs Metern. Nur ein Meter befindet sich innerhalb des Baufensters. Der Rest ist jedoch seit Jahren schon gepflastert. Ohne Diskussion stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.