

Maichingen. Solche Besucher gibt es in Maichingen nicht alle Tage: Auf dem Feld am Hohen Rain, in der Nähe der Turn- und Festhalle, hat SZ/BZ-Leserin Petra Fleischmann am Freitag eine Gruppe Störche fotografiert. „Es war ein herrliches Schauspiel“, schreibt sie an die SZ/BZ.
Beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg finden sich detaillierte Informationen zum Weißstorch: "Weißstörche leben in offenen Landschaften, auf feuchtem Grünland, in Flussniederungen und -auen mit periodischen Überschwemmungen sowie extensiv genutzten Wiesen und Weiden. Das Brutareal des Weißstorchs umfasst Europa, Westasien und Nordafrika.
Das Gefieder des Weißstorchs ist weiß, nur die Schwungfedern und Teile der Oberflügeldecken sind schwarz. Der Schnabel und die langen Beine sind bei erwachsenen Tieren rot gefärbt. Männliche ausgewachsene Tiere sind etwas größer als die Weibchen und haben einen kräftigeren Schnabel, zudem klappern sie in einer tieferen Tonlage.
Baden-Württembergs Weißstörche ziehen im Herbst gemeinsam mit ihren Artgenossen aus Frankreich, Spanien und der Schweiz über die westliche Zugroute nach Gibraltar und über die Sahara bis in die westafrikanische Sahelzone zwischen Senegal und Tschad. Dort überwintern sie und kehren meist im März zurück, nach rund 4500 Kilometern Flug. Immer mehr Störche überwintern in Südspanien, wo sie auf offenen Müllkippen und in Reisfeldern Nahrung finden. Von dort fliegen sie im Frühjahr an der Küste und am Alpenrand entlang gen Heimat. Einige bleiben auch ganzjährig im Brutgebiet in Baden-Württemberg.
Weißstörche brüten ab Mitte März und belegen das Nest bis etwa Anfang August - zum Beispiel in Weil der Stadt. Dabei kümmern sich beide Eltern um die drei bis fünf Eier, die 31 bis 32 Tage bebrütet werden. Nach etwa zwei Monaten verlassen die ersten Jungvögel das Nest und sind dann nur noch einige Wochen durch ihre schwärzliche Schnabelspitze von den Altvögeln zu unterscheiden.
In der Regel werden Jungstörche im Alter von sieben Wochen besendert. Die Sterblichkeit der Jungstörche, die das erste Jahr nicht überleben, liegt bei 70 %. Viele Sender verstorbener Störche werden geborgen und an die Vogelwarte in Radolfzell zurückgemeldet. Auch in Marokko gibt es einen Ansprechpartner, der immer wieder Sender bergt und zurücksendet. Die Störche lassen sich über die kostenlose App „Animal Tracker“ verfolgen."