Ein Glaskasten in einem ehemaligen Stahlwerk in Mühlheim/Ruhr
Tennis. Das Erreichen der Bundesliga-Finalrunde mit den jeweils bis zu zehn besten Teams aus dem Bundesgebiet - dies an sich war für die Padelschwaben als in der Region Stuttgart beheimatetem Team bereits etwas Besonderes. Sowohl in der Altersklasse Herren 45 wie auch bei den Herren 55 haben beide bei der Vergabe der Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters ein entscheidendes Wörtchen mitgesprochen. So waren Volker Stamer und der Malamsheimer Oliver Pudschies maßgeblich beteiligt am Titelgewinn des Teams Herren 55, ein Herrenberger Quartett war mit dem Erreichen des Vizetitels nicht minder zufrieden.
Mitte November waren zunächst die Herren 55 in Mülheim an der Ruhr an der Reihe. Die regional ausgespielte Vorrunde gegen Teams aus Mannheim, Starnberg und Baden-Baden hatten die vom boomenden Padel-Sport angefixten Württemberger mit drei 2:1-Ergebnissen als Gruppensieger abgeschlossen, die Paarungen Volker Stamer mit Axel Held (Ravensburg) und Michael Kocher/Michael Barth (TC Esslingen) hatten sich jeweils als Punktegaranten erwiesen.
Und mit 2:1-Erfolgen machte das Team nun auch in der in einem ehemaligen Stahlwerk installierten Padel-Anlage im Ruhrgebiet weiter, zunächst gegen Ludwigshafen. Im Halbfinale gegen Nordheide kam dann erstmals Oliver Pudschies zum Einsatz, den man in der Woche zuvor noch mit Sondertrainingseinheiten fit für das Spiel im Glaskasten gemacht hatte. An der Seite von Wolfgang Reich, als Jugendlicher in Bondorf aufgewachsen und heute für den TC Esslingen in der Regionalliga Herren 50 spielend, sicherte er den entscheidenden Punkt zum Erreichen des Finales gegen das Favoritenteam des TC Weiden.
In identischer Aufstellung wie im Halbfinale ging man auch diese Aufgabe an. „Eine gewisse Nervosität war da nicht von der Hand zu weisen“, räumte Volker Stamer vor dem entscheidenden Match ein, stand ihm und Axel Held doch mit Holger Gehrke ein amtierender Deutscher Padelmeister und ehemaliger Fußball-Torwart-Profi und -Trainer gegenüber, der mit seinen 196 Zentimetern Körpergröße das Spielfeld gut abzudecken wusste. Gleichwohl: mit 6:0, 6:2 lief’s für Stamer/Held besser als erwartet, die deutsche Meisterschaft, möglich durch einen weiteren Punkt von Pudschies/Reich, war am Ende verdient. Stamer wurde zudem erneut wieder für das Nationalteam Herren 55 nominiert. Als siebter Padelschwabe in Mülheim dabei war Ralf Nowak (TC Esslingen).
Eine Woche später reiste dann die Herren 45-Auswahl der Padelschwaben zum zweiten Teil dieser Deutschen Mannschaftsmeisterschaft Richtung Norden, Spielort für sie war Essen.Die Qualifikation gegen die bayerischen Teams aus Fürth, Starnberg und Geretsried nahm man als Gruppensieger, Teilnehmer der Endrunde waren die jeweils Gruppenersten und -zweiten. „Es war schon eine tolle Leistung die ‚Final 8‘ zu erreichen, mal sehen, wie es weitergeht“, sagte der beim TC Herrenberg maßgeblich für die Entwicklung des Padelsports stehende Martin Jakobs vor der Abfahrt.
Er und auch Sven Breuling gaben sich dort mit der Ersatzbank und dem Anfeuern der Kameraden zufrieden, mehr noch, als diese ihre Sache exzellent machten. Den TC Espelkamp hatte man im Viertelfinale mit 3:0 sicher im Griff, gegen Green Tec Padel aus Nordfriesland sorgten die TCH-Paarung Matthias Marquardt und Teamkapitän Tim Göbel mit Dirk Dose (beide TC Bernhausen) fürs Weiterkommen und damit die Finalteilnahme. Hier wartete nun die favorisierte TG Nord, in deren Reihen unter anderem Jens Knippschild, Ex-Davis-Cup-Spieler und 1999 auf Platz 76 der Weltrangliste geführt, sowie Christian Schäffkes, die vergangenen drei Jahre wiederholt Deutscher Tennismeister der Herren 50, 2023 zudem in dieser Altersklasse auch Einzel-Weltmeister, sowie zwei weitere Padel-Nationalspieler im Aufgebot standen.
Hier war lediglich dem Doppel eins der Padelschwaben, Andreas Schneiderhan (Tennis A-Trainer und ehemaliger Tennis-Bundesliga Spieler aus Ravensburg) und Axel Tidelski (TA SV Böblingen), ein Punkt vergönnt. „Der Sieg für TG Nord war verdient, doch auch wir können in unserem ersten Jahr in der Bundesliga und gleich der Vizemeisterschaft sehr zufrieden sein“, befand Tim Göbel.