Vollsperrung der A 81 am ersten Adventswochenende
Sindelfingen. Die Arbeiten am Tunnel sind weiter fortgeschritten: Direkt neben dem Elefantenbrückle hat der künftige Lärmschutzdeckel bereits seine Decke aufgesetzt bekommen. Damit die Arbeiten weiterziehen können, muss der Teil der Brücke, der über die A 81 führt, abgebrochen werden. Am ersten Adventswochenende rücken dafür die Bagger an. Deshalb muss die Autobahn in beide Richtungen zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb voll gesperrt werden. Die Sperrung beginnt am Freitagabend, 29. November, um 22 Uhr, und dauert voraussichtlich bis Montagmorgen, 2. Dezember, 5 Uhr.
Der Verkehr von der Autobahn wird in beide Richtungen über die Mahdentalstraße, Neckarstraße, Hanns-Martin-Schleyer-Straße, Calwer Straße sowie die B 464 umgeleitet. Autofahrer, die in Richtung Singen unterwegs sind, folgen der U 6; die in Fahrtrichtung Stuttgart folgen der U 11 beziehungsweise U 13 (siehe Grafik). Auf die Autofahrer kommt am ersten Adventswochenende wohl einiges zu: Bereits jetzt staut es sich zu Stoßzeiten, da die Anschlussstelle Böblingen-Ost gesperrt ist und der Verkehr über Sindelfingen-Ost geleitet wird.
Umleitung für den Autobahnverkehr. Grafik: Deges
Die Brücke wird bereits am Donnerstagmorgen, 28. November, ab der Ecke Waldenbucher Straße/Eschenbrünnlestraße für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt, teilt die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) mit. Die Deges plant und koordiniert die sechsstreifige Erweiterung der A 81 zwischen Böblingen-Hulb und Sindelfingen-Ost und den dazugehörigen Tunnel. Die Zufahrten zu Privatgeländen bleiben geöffnet.
Provisorische Brücke für Fußgänger ab 5. Dezember
Haben die Bagger ihr Werk verrichtet, gibt es voraussichtlich bis zum 5. Dezember keine Verbindung zwischen dem Stadtteil Goldberg und der S-Bahn-Haltestelle Goldberg. Fußgänger und Radfahrer sollen aber am 5. Dezember einen Ersatz für die gekappte Verbindung erhalten. Eine provisorische Brücke wird auf der Decke errichtet. Diese führt sie durch die Häuserreihen östlich der Leipziger Straße hindurch. Bis dahin müssen sie einen Umweg auf sich nehmen.
Zwei Umleitungen werden ausgeschildert, teilt die Stadt Sindelfingen mit: Eine führt die Fußgänger und Radfahrer über die Eschenbrünnlestraße, das Gewerbegebiet Sindelfingen-Ost und die Leibnizstraße. Fußgänger und Radfahrer, die die Böblinger Kernstadt zum Ziel haben, folgen der Umleitung über die Waldenbucher Straße, der Brücke der Böblinger/Sindelfinger Straße sowie der Leibnizstraße. Die Umleitungen werden auch in der entgegengesetzten Richtung ausgeschildert. Fahrgäste können auch den Bahnhof Böblingen nutzen. Um nach Sindelfingen zu gelangen, können sie in die S 60 steigen oder die Buslinien 701 und 706 nutzen, so die Stadt.
Fußgänger und Radfahrer müssen bis zum 5. Dezember Umwege auf sich nehmen. Grafik: Deges
Busse müssen bis Sommer 2025 eine Umleitung fahren
Die Busse erhalten ebenfalls eine Behelfsbrücke, allerdings voraussichtlich erst Mitte 2025. Bis dahin müssen sie außenherum fahren. Bereits ab Donnerstag, 28. November, fahren sie einen anderen Fahrplan. Das betrifft die Linien 706, 708, 722 und 734, teilt die Stadt Sindelfingen mit.
Die geänderte Linienführung im Überblick:
Buslinie 706
Die Buslinie 706, die zwischen dem Böblinger ZOB und normalerweise der Viehweide pendelt, wird den Böblinger Bahnhof über eine Umleitungsstrecke weiterhin anfahren. Allerdings entfallen die Haltestellen „Kleiststraße“ und „Goldberg“. Stattdessen wird die Haltestelle „DRK“ in der Waldenbucher Straße bedient.
Buslinie 708
Die Buslinie 708 endet an der Haltestelle „Leipziger Straße“ in Sindelfingen. Die Haltestellen „Goldberg“, „Silberweg“, „Mineraltherme (Stuttgarter Straße)“ und die Endhaltestelle „Mineraltherme (Hexenbuckel)“ entfallen.
Buslinien 722 und 734 fahren „Böblingen, Goldberg (P+R)“ an
Die Buslinie 722 ist vor allem für Schüler wichtig. Bis zum Sommer 2025 umfährt sie den Baustellenbereich, indem sie über den Goldberg, die Böblinger Straße und die Leibnizstraße fährt. Sie fährt nicht die Haltestellen „Goldberg“ und „Silberweg“ an. Damit die S-Bahn am Goldberg weiterhin erreicht werden kann, hält die Buslinie 722 an der Haltestelle „Goldberg P+R“.
Auch die Regionalbuslinie 734 umfährt den Baustellenbereich, indem sie die Böblinger Straße und die Leibnizstraße nutzt. Auch sie hält an der Haltestelle „Goldberg P+R“.
Die Busse müssen bis Sommer 2025 eine Umleitung fahren. Grafik: Stadt Sindelfingen
Absolutes Halteverbot
Wegen der geänderten Linienführung werden sich die Busse öfter in der Waldenbucher Straße begegnen. Um den Verkehrsfluss zu verbessern, richtet die Stadt entlang der Südseite der Waldenbucher Straße zwischen der Einmündung Böblinger Straße und der Leipziger Straße ein absolutes Halteverbot ein.
Ab dem Sommer 2025 soll dann wieder Normalbetrieb herrschen, sobald auch die Busse ihre provisorische Brücke bekommen haben, die die S-Bahn-Haltestelle Goldberg mit dem Stadtteil Goldberg verbindet. Künftig aber wird es an dieser Stelle keine Brücke mehr geben. Ist der Lärmschutzdeckel voraussichtlich 2027 fertiggestellt, soll der Verkehr über eine Straße auf der Überdeckelung rollen.
Das Elefantenbrückle
Die Brücke wurde stets genutzt, wenn Fußballderbys zwischen der SV Böblingen und dem VfL Sindelfingen oder umgekehrt anstanden. Viele Anhänger der beiden Teams liefen über die Autobahn- und Eisenbahn-Überführung hin zu den jeweiligen Stadien. Und auch wieder zurück. Je nach Ergebnis schlichen die Fans bisweilen mit hängenden Schultern und hängendem Kopf nach Hause. Den „Riassl nahenga“, sagt dazu der schwäbische Volksmund. Wobei „Riassl“ schwäbisch für Nase ist. Daher hieß und heißt der Überweg in der hiesigen Umgangssprache auch „Elefantenbrückle“, lassen die Dickhäuter doch den ihren Rüssel bisweilen hängen.
A 81-Ausbau
Die A 81 wird auf einer Gesamtlänge von 7,2 Kilometern zwischen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb von vier auf sechs Streifen erweitert. Die Deges plant und koordiniert das komplexe Projekt, bei dem an vielen Ecken gleichzeitig gebaut wird. Insgesamt müssen dafür elf Brücken abgebrochen und durch längere ersetzt werden. Eine Lärmschutzwand von 3,5 Kilometer Länge sowie ein 850 Meter langer Tunnel gehören ebenso zum Projekt.