Die Nachbarvereine aus Böblingen und Maichingen helfen mit Plätzen aus
Tennis. Was kann es für einen Turnierveranstalter Schöneres geben, als volle Teilnehmerfelder, einen reibungslosen Ablauf und sehenswerte Spiele. Im Bezirk C ist man es seit Jahren schon gewohnt, dass man an Kapazitätsgrenzen stößt und in den ersten Runden auf die Unterstützung benachbarter Vereine angewiesen ist. So auch bei den auf zwei Wochenenden verteilten Hallenbezirksmeisterschaften der Jugend, wo die TA SV Böblingen und der TC Maichingen Plätze zur Verfügung gestellt haben. Das Finalwochenende und Gros der Spiele fand erneut in den Sindelfinger Tennishallen statt. Eingegangen waren 261 Meldungen, gespielt wurde in den Altersklassen U12, U14, U16 und U18. Enttäuschend für die Jahrgänge 2014 mag es gewesen sein, nicht für die U12 zugelassen worden zu sein, Startplätze gingen hier bevorzugt an die angesprochene Altersgruppe. Die U11 dürfen sich dafür dann Anfang Januar bei den Jüngsten-Bezirksmeisterschaften miteinander messen.
Im Zuge der Auslosung fiel Bezirksjugendwartin Alexandra Christ auf, dass rund zehn Prozent der Teilnehmenden, insbesondere im Bereich der U12 und U14, noch zu anderen, parallel stattfindenden Turnieren in Baden, Bayern und Hessen gemeldet hatten. Zulässig ist dies laut Turnierordnung. So sehr eine rege Teilnahme an Wettkämpfen auch von Bezirkstrainer Genadi Mihaylov einerseits begrüßt wird, so kritisch wird andererseits auch gesehen, dass sich die Jugendlichen bei der Jagd nach Punkten für Rangliste oder LK-Wertung damit nicht immer auch einen Gefallen tun. Schlimmstenfalls gibt’s bei Nichtantreten Strafpunkte. „Wir wollen die Kinder auch schützen vor einem Burn-out, sehen auch, wenn ihnen beim Training unter der Woche die vielen Turnierteilnahmen in den Knochen stecken“, sagt Mihaylov. Auch findet er es nicht gut, wenn Teilnehmer aufgrund der Terminjonglagen zwischen zwei Veranstaltungsorten erst wenige Minuten vor Spielansetzung auf der Anlage sein können. „Als eine gute Matchvorbereitung sehe ich das nicht an“, so der Bezirkstrainer weiter. Fest steht: Wettkampftennis erfreut sich großer Beliebtheit, die Spielerinnen und Spieler sind bereit, dafür auch weite Wege zu gehen. Bei seinen Matchbeobachtungen aufgefallen sind Genadi Mihaylov auch häufige Anfeuerungsrufe von „Auf geht’s“ über „Let’s go“ und „Komm jetzt“ bis hin zu selbstkritischen Sprüchen wie „Alter, was machst du hier?“ – für ihn ein weiteres Zeichen von Spieleuphorie.
Ohne Terminkonflikt hinbekommen haben die vergangenen beiden Wochenenden Marcel Krieg (TEC Waldau), der als Topgesetzter bei den U16 erst am zweiten Bezirks-Cup-Wochenende gefordert war und so auch Zeit hatte, sich von seiner Halbfinalteilnahme bei einem J2-Turnier in Bamberg zu erholen. Nachdem Krieg im Sommer die U14 gewonnen hatte, behauptete er sich nun auch in der höheren Altersklasse. Im Finale gegen Yannik Maisch (TA TSV Heumaden), dessen Vater beim TC Herrenberg das Tennisspielen gelernt hat, machte allerdings erst der Match-Tiebreak mit 10:8 den Unterschied. Mit Valentin Mangold (TC Leonberg) stieß ein Qualifikant sogar bis ins Halbfinale vor.
Auch Kristi Thano (Cannstatter TC) tanzte bei den U14 auf zwei Hochzeiten, und durfte sich am Ende ebenfalls über einen weiteren Bezirksmeistertitel freuen. Betroffen von Terminkonflikten war Laura Saak (TSC Renningen). Sie kassierte bei einem J4 Turnier in Hessen zunächst wegen Nichtantretens Strafpunkte, schied dann bei den Juniorinnen U12 in drei Sätzen gegen Maya Kamga (TC Herrenberg) aus. Die Konkurrenz gewann am Ende ungesetzt Tanja Breitinger (TC Blau-Weiß Zuffenhausen) gegen Victoria Hulko (TC Herrenberg), ihr Bruder Niels Breitinger zudem bei den Junioren U12. Gegen den jahrgangsjüngeren und ungesetzt im Finale stehenden Theo Schikotanz (TC Herrenberg) behielt er mit 6:2, 6:1 die Oberhand. Auch Felipa Wegener (TC Doggenburg) kam eine Alterskonkurrenz höher bei den Juniorinnen U14 ins Finale, fand hier aber in Ylvie Zahn (TC Tachenberg) ihre Meisterin.
In den reiferen Altersklassen gab’s bei den Junioren U18 erneut kein Vorbei an Luca Wörner (TEC Waldau), der sich seit dem Sommer 2023 nun zum vierten Mal in Serie in der Königsklasse der Jugend behauptet hat – und auf dem Weg ins Finale gegen Luka Cakic (TA SV Böblingen) pro Match nur maximal zwei Spiele abgab. Ihren Erfolg vom Sommer konnte auch Lara Dima (zur Wintersaison vom TC Tachenberg zur TA SV Böblingen gewechselt) wiederholen. Lorena Pöllmann holte bei den U16 einen weiteren Titel für die TA SV Böblingen.
Für den reibungslosen Ablauf dieser Hallenbezirksmeisterschaften der Jugend haben als Turnierleiter Jürgen Wacker und Dirk Schrafft fungiert, als Oberschiedsrichter waren Jörg Heinkele, Thorsten Differt und Jan-Peter Lorenz im Einsatz, außerdem zahlreiche Helfer im Hintergrund bis hin zur Bewirtung.