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Schwanen-Paar Hänsel und Gretel

Das Holzgerlinger Schwanenkind wird flügge

Vor einigen Wochen ist das Männchen bereits ausgebüxt, um die Umgebung zu erforschen. Hänsel und Gretel sind fleißig am Nestbau.
Von Emma Wagner
Inzwischen ist aus dem niedlichen Flauschknäul ein stattlicher Schwan geworden.

Inzwischen ist aus dem niedlichen Flauschknäul ein stattlicher Schwan geworden.

Bild: z

Holzgerlingen. Das berühmte Holzgerlinger Schwanen-Paar Hänsel und Gretel präsentierte im vergangenen Jahr im Graben der Burg Kalteneck stolz seinen Nachwuchs: vier Küken waren es zunächst, die für allgemeine Verzückung sorgten. Gedrückt wurde die Stimmung aber, als am Ende nur ein Schwanen-Baby die ersten Wochen überlebte.

Inzwischen ist aus dem niedlichen Flauschknäul ein stattlicher Schwan geworden. „Seinem Verhalten nach zu urteilen, dürfte es sich beim ihm um ein männliches Exemplar handeln“, so Hauptamtsleiter Jan Stäbler. Ein Männchen also, dass sich jetzt anschickt, Mann zu sein. Und wie: „Unser junger Schwan hat es als erstes und bisher einziges Exemplar in den zurückliegenden Jahren geschafft, im Umfeld des Burgsees das Fliegen zu lernen“, so Jan Stäbler. Vor einigen Wochen ist er, typisch Teenager, auch schon mal ausgebüxt, um die Umgebung zu erforschen - diese Ausflüge haben ihm möglicherweise dabei geholfen, das Fliegen weiter zu erproben.

Seit diesem Dienstag zeichnet sich endgültig ab, dass die Ausflüge des Schwanen-Kids immer größere Ausmaße annehmen und er sich immer weiter von seiner Heimat „Burg Kalteneck“ entfernt. Am Morgen ist er auf Bebelsberg inmitten der dortigen Streuobstwiesen gesichtet worden. Um die Mittagszeit hat er mich an der Stadthalle in Richtung Burgsee überflogen und umstehende Personen in Staunen versetzt, ob seiner atemberaubenden Spannweite und dem imposanten Flug. Zumindest zum Mittagessen hat er bei Mama noch vorbeigeschaut. Nachmittags war er dann im Eschelbachtal unterwegs und in der Nähe des Häckselplatzes.

„Er geht jetzt seine eigenen Wege“

Versuche von Arthur Braun, Hausmeister der Burg Kalteneck, der sich liebevoll um die Schwäne im Burggraben kümmert, den flügge werdenden Schwan noch einmal einzufangen, damit er, wie eigentlich geplant, wohl behütet in ein neues Quartier gebracht werden kann, sind allesamt gescheitert. „Er ist topfit, vital und geht jetzt seine eigenen Wege. Wir drücken nun allesamt die Daumen, dass er ein geeignetes Habitat und Gewässer – möglichst mit Artgenossen findet und glücklich wird“, so Jan Stäbler. „Wir halten die Vögel entsprechend ihrer natürlichen Lebensbedingungen als Wildtiere und können daher stolz sein, wenn sie sich so verhalten und ihr Leben in freier Wildbahn leben.“

Für alle, die den Jungschwan im Burggraben vermissen, gibt es derweil auch gute Nachrichten: Hänsel und Gretel sind nämlich schon wieder fleißig am Nestbau und bereiten sich auf die nächste Runde Nachwuchs vor.