zu: Diskussion um den geplanten Windpark BB-14.

Valide Information erforderlich

Es kann „nicht im Interesse der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sein, dass dieser Windpark durch Beteiligung der Stadtwerke Böblingen (SWBB), aber ohne Beteiligung der Stadt Böblingen entsteht.“

Von Sylvia Ehrler für die Initiative Lebenswertes Böblingen

Mittwoch, 19. März 2025, 14:27 Uhr

Mit dieser Begründung wollen CDU und FDP im Böblinger Gemeinderat das SWBB Engagement hinsichtlich Windpark BB 14 stoppen, bis der Gemeinderat über

Vertragsverhandlungen mit den Projektierern entschieden hat. Beide Fraktionen befürchten das Schaffen von „Tatsachen zum Nachteil unserer Stadt“, darunter „Kosten und Risiken des Baus und Betriebs eines Windparks“. Die Initiative Lebenswertes Böblingen unterstützt dieses Vorgehen.

Wenn die SWBB für benachbarte Kommunen Windparkplanung betreibt, so sehen auch wir „die größten und direktesten Auswirkungen auf das Wohngebiet Diezenhalde“.

Auf dem Infoabend in Holzgerlingen wurde mit einer Grafik gezeigt, wie der Wind meist stramm aus Südwest kommend Lärm und andere Unbill der Windräder auf die Diezenhalde treibt. Unverständlich, dass ausgerechnet die Böblinger Bürger und Stadträte aus der Dialoggruppe, die diese Nachteile erörtern soll, ausgeschlossen sind. Wir begrüßen es, wenn CDU/FDP die Stadtverwaltung an ihr Transparenzversprechen und ihre Pflicht erinnert, die Böblinger Seite in den Dialog einzubinden.

Apropos Windradlärm: Die Bieter mussten mit Angebotsabgabe ein Schallgutachten vorlegen, welches aber bis heute bei den Kommunen unter Verschluss liegt. Jetzt wissen wir, warum, denn die Vorbelastung durch Straßen und Flugzeugverkehr war nicht eingerechnet es wurde also eine wenig aussagekräftige Schönrechnung eingereicht. Im Holzgerlinger Vortrag wurde das beiläufig bestätigt. Wenn jetzt eine Korrektur gefordert wird, so ist das mehr als fair.

Und noch etwas ist uns aufgefallen: Die auf dem Infoabend präsentierte Sicht vom Schlossberg mit den einmontierten Windrädern soll, so der vortragende Sowitec Geschäftsführer, den Blickwinkel widerspiegeln, den unser Auge sieht. Dazu ist, technisch gesprochen, ein mit 50 mm Linse (bezogen auf sogenannte Vollformatkameras) aufgenommenes Foto erforderlich. Verwendet wurde aber regelwidrig eine 28 mm Weitwinkellinse, wie jeder Besitzer einer Zoomkamera nachprüfen kann. Effekt: Der Vordergrund wird betont und die Windräder, obwohl so schon recht aufdringlich, sind verkleinert in den Hintergrund geschoben.

Schade, dass mit Tricks gearbeitet wird, wo valide Information erforderlich ist.

Sylvia Ehrler für die Initiative Lebenswertes Böblingen