Sindelfingen: Zwei Tote nach Schießerei im Mercedes-Werk
Sindelfingen. Nach einer Schießerei im Mercedes-Werk gibt es zwei Tote und einen Schwerverletzten. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in und um die Factory 56 im Einsatz.
Die Schüsse sind gegen 7.45 Uhr gefallen. Laut Polizei besteht keine Gefahr mehr. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Dieser ist festgenommen.
Hunderte Mitarbeiter sind auf dem Werks-Gelände versammelt, der Tatort ist abgesperrt. Im Einsatz ist ein Rettungshubschrauber.
Auch ein Notarzt der Deutschen Rettungsflugwacht ist wenige hundert Meter entfernt auf der Teststrecke gelandet um gegebenenfalls Verletzte abzutransportieren.
UPDATE 11.58 Uhr: Nach den Schüssen bei Mercedes-Benz in Sindelfingen haben offenbar Mitarbeitende des Werksschutzes den mutmaßlichen Schützen überwältigt. Sie hielten den 53-Jährigen in der Halle fest und übergaben ihn an die Polizei. Der Verdächtige habe sich widerstandslos festnehmen lassen, so die Polizei.
UPDATE 11.10 Uhr: Mittlerweile ist es traurige Gewissheit: Auch das zweite Opfer ist an seinen schweren Verletzungen gestorben. Bei dem festgenommenen mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 53-jährigen "Mitarbeiter eines externen Dienstleisters", so die Polizei. Der Schütze hat zwei 44-jährige Männer angeschossen und schwer verletzt.
Nach den Schüssen in der Factory 56 auf dem Mercedes-Werksgelände in Sindelfingen steht die Produktion derzeit still, die Spurensicherung der Polizei ist vor Ort. Der festgenommene Verdächtige solle zu Tat und Motiv vernommen werden. Zudem fänden Befragungen von Zeugen statt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Über die Hintergründe der Tat ist noch nichts bekannt, Polizei und Staatsanwaltschaft wollen im Laufe des Tages weitere Informationen veröffentlichen.
"Unsere Gedanken sind bei den Opfern"
Mercedes-Benz hat sich mittlerweile zu dem Ereignis geäußert: "Die tragischen Nachrichten aus Sindelfingen von heute Morgen haben uns zutiefst bestürzt und geschockt. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Wir bestätigen, dass zwei Personen verstorben sind. Eine Person befindet sich in polizeilichem Gewahrsam. Es handelt sich um Mitarbeitende eines externen Dienstleisters", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens.
Im Krankenhaus Sindelfingen melden sich offenbar Angehörige von Mercedes-Mitarbeitern, die wissen wollen, ob ihren Angehörigen etwas zugestoßen ist. Das behindere den Betrieb, heißt es bei Klinikverwaltung. "In den Krankenhäusern des Klinikverbundes Südwest sind keine Verletzten aus dem Mercedes-Werk untergebracht", sagt denn auch der Verbund-Sprecher Ingo Matheus. Zum Klinikverbund Südwest gehören die Krankenhäuser in Sindelfingen, Böblingen, Leonberg, Herrenberg, Calw und Nagold.