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Handball. Das war gar nichts! Von der ersten Minute an defensiv nicht auf der Höhe, mussten sich die Oberliga-Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen im Nachholspiel beim SV Kornwestheim mit 34:41 geschlagen geben. Die Mannschaft von Mischa Herok darf dadurch auch ihre latenten Hoffnungen, einen der ersten beiden Plätze zu erreichen, endgültig begraben. „Nach solch einer Leistung haben wir da oben auch überhaupt nichts zu suchen“, war der HSG-Trainer nach der deftigen Pleite sichtlich bedient.
Schon den Start in die Partie verschliefen die Bösis und fanden sich nach nur fünf Minuten Spielzeit bereits mit 2:6 in Rückstand wieder. Als Kornwestheim kurz darauf durch Bengisu Duman sogar auf 8:3 stellte, sah sich Mischa Herok dazu veranlasst, das Treiben zu unterbrechen. Die anberaumte Auszeit zeigte Wirkung, mit Verzögerung fanden die Gäste ins Spiel. Spätestens beim 9:10-Anschlusstreffer von Zana Turkalj nach 13 Minuten war die HSG angekommen.
Sicherheit wollte sich in den Aktionen der Bösis aber weiterhin nicht einstellen. Hinten fand die Herok-Sieben überhaupt keinen Zugriff und vorne wurden die Bälle schon im Spielaufbau hergeschenkt. Die Gastgeberinnen nahmen dankend an und lagen nach 24 Minuten mit 19:14 vorn. Dieser Vorsprung sollte bis zur Pausensirene sogar auf 24:17 anwachsen. „24 Gegentore in einer Halbzeit, mehr muss ich gar nicht sagen“, winkte Mischa Herok enttäuscht ab.
In der Kabine versuchte der HSG-Coach, seine Spielerinnen neu auszurichten – an diesem Abend war das jedoch ein Unterfangen, das keine Aussicht auf Erfolg versprach. Denn so sehr sich die Gäste nach dem Seitenwechsel auch bemühten, richtig Spannung wollte nicht mehr aufkommen. Als Svenja Hille nach 39 Minuten auf 24:28 verkürzte, war der Pausenrückstand fast halbiert.
In der 46. Minute allerdings war der Sieben-Tore-Vorsprung der Kornwestheimerinnen bei 33:26 wiederhergestellt. Vor allem die 13-mal erfolgreiche Linkshänderin Bengisu Duman bekamen die Gäste nicht unter Kontrolle. „Bengisu war schon im Hinspiel überragend, aber viel mehr ärgert mich, dass auch ihre Mitspielerinnen heute viele Tore gemacht haben“, konstatierte der HSG-Coach enttäuscht.
Denn so war das Aufbäumen der Bösis beendet, bevor es richtig Fahrt aufgenommen hatte. Die Gastgeberinnen hatten fortan leichtes Spiel und krönten ihre blitzsaubere Leistung mit dem Knacken der ominösen 40-Tore-Marke. Als die Schlusssirene ertönte, prangte ein 41:34-Heimsieg auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Ost. Die Höhe des Erfolgs gab die Kräfteverhältnisse auch korrekt wider.
Mischa Herok nahm die Abreibung gefasst auf, erklärte gleichzeitig aber das Aufstiegsrennen für beendet. „Das ist durch. Wir wollen die Runde sauber zu Ende spielen. Es besteht kein Grund, den Kopf nun in den Sand zu stecken. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen und dürfen nicht vergessen, dass wir uns im zweiten Jahr in der Oberliga befinden und aktuell Tabellendritter sind. Gelegentliche Rückschläge wird es immer wieder geben.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Luburic (beide im Tor); Turkalj (10 Tore/davon 1 Siebenmeter), Svenja Hille (4), Knoll (2), Wild (5), Terbeck, Kohler (4), Zeller (1), Stoll (1), Baker, Pauline Hille (5), Baumgartl (2), Oeder