Politische Spielchen zulasten der Stadt?

Diese Fraktionen scheinen entschlossen, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen in Böblingen zu ignorieren, indem sie gegen die mögliche Errichtung von Windenergieanlagen opponieren, die lokalen kostengünstigen und sauberen Strom erzeugen könnten.

CDU und FDP scheinen eine Art “Dead-On-Arrival“ Strategie für Böblingen am interkommunalen Projekt zu verfolgen. Eine ausgedehnte Verzögerungstaktik ist eine realistische Möglichkeit, die Stadt Böblingen aus dem BB-14 Projekt zu kegeln. Nicht zuletzt, weil die Partnergemeinden irgendwann nicht mehr mit ihren Planungen und externen Deadlines auf Böblingen warten können und einen möglichen Windpark eben selbst bauen - ohne Böblingen.

?Kurze Rückblende: Am 9. Februar 2024 versicherte Herr Panse den Bürgern in Gesprächen auf dem Böblinger Marktplatz, dass die CDU voll dabei sei, sollte BB-14 ein Vorranggebiet werden. Wenn das stimmt, dann wäre, auf Grund der Umstände, jetzt die Zeit, aufeinander zuzugehen, als weiter zu eskalieren. Die enormen Verzögerungen im Zuge der Ausweisung der Vorranggebiete im Regionalplan gehen nicht auf das Konto der Stadt.

Windenergieanlagen sind nicht nur eine nachhaltige Energiequelle, sondern auch ein essenzielles Mittel zur Stabilisierung und Sicherung von Strompreisen in Europa. Planungssicherheit bei Bürgern und Unternehmen wird für die Wettbewerbsfähigkeit eines Industriestandorts wie Böblingen immer wichtiger werden und sichert Arbeitsplätze vor Ort. Windenergie ist somit auch eine soziale und wirtschaftsfördernde Maßnahme, die letztlich dem Wohlstand unserer Kommune dient.

Das aktuelle Verhalten der CDU und FDP in Böblingen schadet diesen Interessen. Indem sie die Beteiligung der Stadtwerke Böblingen am Verhandlungsprozess mit Holzgerlingen und Ehningen blockieren wollen, untergraben sie nicht nur potentielle wirtschaftliche Vorteile, sondern auch die Stellung der eigenen Stadtwerke. Nachdem sich die Stadtwerke Böblingen erst am Bieterverfahren beteiligten und ein starkes Angebot gemeinsam mit den Stadtwerken Stuttgart und dem Projektentwickler SOWITEC vorgestellt wurde, soll nun abrupt der Rückzug vom Verhandlungstisch erfolgen?

Die Wahlen sind vorbei. Es ist nun an der Zeit, die parteipolitischen Scheuklappen abzulegen und die langfristigen Vorteile einer kooperativen und progressiven Energiepolitik zu erkennen. Unsere Stadt verdient Entscheidungen, die verlässlich und zukunftssicher sind und dabei auch das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Fokus haben.

Warum Windenergie super cool ist: (1) Der mit 33% Anteil größte Stromerzeuger in Deutschland ist die Windenergie. (2) Deutschland hat weltweit eines der besten Stromnetze und das obwohl der deutsche Strommix bereits zu 56% aus erneuerbaren Energien stammt. (3) Es wird inzwischen so wenig Kohle verstromt, wie seit 1957 nicht mehr und das trotz vollzogenem Atomausstieg. (4) Windräder müssten eigentlich gar nicht so ästhetisch und elegant sein, aber sie sind es. Ihr Design hat - nach wie vor - diese unglaublich fortschrittliche und positive Ausstrahlung.

Christoph Hipp, Böblingen