

Kreis Böblingen. In der Zeit vor Ostern ist für viele Menschen Fasten angesagt. Aber auf manches sollte man möglichst dauerhaft verzichten oder zumindest den Einsatz einschränken. Die Rede ist von Plastik. Plastik gehört zu unserem Alltag, wie Essen, Trinken und Schlafen. Sei es als Verpackung, in Bekleidung oder im Haushalt.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen (AWB) fordert dieses Jahr seit Aschermittwoch zum Plastikfasten auf und gibt dazu jeden Tag eine Idee oder eine Information weiter. Die Tipps zum Plastikfasten sollen anregen, Gewohnheiten dauerhaft zu ändern.
Der Kalender hilft dabei, weil man auch einfach nochmal nachschauen kann, wo und wie man mit ganz einfachen Mitteln Plastik einsparen kann. Denn der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier und eine Veränderung, die sich verfestigen soll, die dauert nach einigen Studien zwischen 21 und 90 Tagen.
Wie wäre es mit weniger Verpackung? Denn in Deutschland werfen Haushalte und Gewerbebetriebe zusammen 5,9 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr weg. Pro Kopf sind das 76 Kilogramm, die Hälfte davon entfällt auf kurzlebige Kunststoffverpackungen. (Quelle: AWB). Hier einige Beispiele aus dem Abfallkalender:
In der Bäckerei oder im Supermarkt gibt es geschnittenes Brot in einer Plastiktüte. Sie wird meist nach einmaligem Benutzen weggeworfen. Besser: Ein Brot am Stück kaufen und einen Brotbeutel aus Stoff mitbringen. Auch eine Papiertüte mit Sichtfenster oder Kunststoff-Beschichtung ist nicht sinnvoll. Mehr dazu unter www.awb-bb.de/brotverwendung
Um trockene Lebensmittel zu lagern, greifen viele zu Kunststoffdosen. Zugegeben, sie sind praktisch, häufig stapelbar und in unterschiedlichen Größen erhältlich. Trockene Lebensmittel, wie Linsen, Müsli, Nüsse, Reis lassen sich auch sehr gut in Schraubgläsern aufbewahren. Auch für gekochte Speisen im Kühlschrank oder für unterwegs lassen sich Schraubgläser verwenden. Besser: Alte Marmeladen-, Gurken- oder Bohnengläser verwenden.
Kunststoffe werden als Schleif-, Binde- oder Füllmittel in vielen Flüssigseifen, Duschgels oder Peelings eingesetzt.
Besser: Kosmetika ohne Kunststoffe wie Mikroplastik oder Silikone kaufen. Seifen, Duschgel oder Shampoo kann man am Stück kaufen und so auch die Verpackung sparen. Für viele Kosmetika kann man in Apps nachlesen, was im Produkt steckt (zum Beispiel: Code Check für iOS oder Android).
Vielen Textilien, vor allem Sportkleidung, sind heutzutage Kunststofffasern beigemischt. Wenn schon, denn schon: Beim Kauf darauf achten, dass der Kunststoffanteil bereits aus recyceltem Plastik besteht. Hinweise dazu vermerken viele Hersteller auf speziellen Anhängern.
Kleidung ein längeres Leben schenken, indem man an Secondhand- oder Kleidertauschbörsen teilnimmt. Nächster Kleider-Tausch-Rausch des AWB am 24. April. Weitere Infos unter: www.awb-bb.de/veranstaltungen
Noch sind nicht alle Türchen geöffnet, denn bis Ostern ist es ja noch ein Weilchen. Unter www.plastik-fasten.de kann man alle bereits lesbaren Tipps nachsehen und bis Ostersamstag jeden Tag ein Türchen öffnen.