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Auszeichnung

Pfarrwiesen-Gymnasium und Gymnasium Unterrieden sind jetzt Europaschulen

Im Jahr 2024 hat das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport den Prozess zur Einführung von Europaschulen in Baden-Württemberg gestartet.
Von Emma Wagner
GiPS-Schulleiter Dr. Ulrich Mayer, Lehrer Anthelme Bako, die Deutsch-Französischen Schülerbotschafterinnen Malena Pasewaldt und Zahra Jafari und Abteilungsleiter Christian Sommer und vom GUS Abteilungsleiter Manfred Pretz, Schülersprecher David Jovanov, stellvertretende Schulleiterin Dagmar Berger und Lehrer Benjamin Lauber.

GiPS-Schulleiter Dr. Ulrich Mayer, Lehrer Anthelme Bako, die Deutsch-Französischen Schülerbotschafterinnen Malena Pasewaldt und Zahra Jafari und Abteilungsleiter Christian Sommer und vom GUS Abteilungsleiter Manfred Pretz, Schülersprecher David Jovanov, stellvertretende Schulleiterin Dagmar Berger und Lehrer Benjamin Lauber.

Bild: Z

Sindelfingen. Europaschulen sind Schulen, die sich im besonderen Maße um die Vermittlung von europäischen Werten bemühen. Das Pfarrwiesen-Gymnasium und das Gymnasium Unterrieden wurden als zwei von 55 Schulen aus 105 Bewerbern ausgewählt. Die Auswahl erfolgte nach Workshops und Netzwerktreffen mit Hilfe eines ausführlichen Aktionsplans für die nächsten drei Jahre.

Die Qualifizierung war für beide Sindelfinger Gymnasien erfolgreich, so dass die Schulen im Februar 2025 als „Europaschulen“ zertifiziert werden. Die offizielle Überreichung der Urkunde durch Kultusministerin Theresa Schopper findet am 4. Februar ab 14 Uhr im Neuen Schloss in Stuttgart statt.

Europaschulen bilden ein starkes Netzwerk, um gemeinsam europaweite Kooperation zu stärken, die Demokratiebildung zu fördern, Fremdsprachenlernen weiterzuentwickeln und die Europakompetenz aller Beteiligten zu stärken.

Umfangreiche Vorbreitungen

Am Gymnasium Unterrieden begannen die Vorbereitungen schon im letzten Schuljahr durch ein „Schuljahr für Demokratie“. Durch einen Pädagogischen Tag im Herbst wurde die Lehrerschaft für die Themen Toleranz und Vielfalt im Schulalltag fortgebildet und sensibilisiert. In der Folge wurden in zwei Projektwochen (November/ Juni) über altersgerechte, teils stufenübergreifende und niederschwellige Workshops die Themen Demokratie, Toleranz und Vielfalt mit der Schülerschaft erarbeitet und gelebt.

Im Schuljahr 2024/25 wird diese Arbeit nun fortgesetzt und intensiviert. Im Rahmen der regelmäßigen „Couchgespräche“ sind unter anderem die Bundesverfassungsrichterin Dr. Fetzer und der Influencer MrWissen2go zu Gast. Neben den schon etablieren Auslandsaustauschen mit Taiwan und Marseille baut das Gymnasium Unterrieden einen England-Austausch mit der Europa School UK nahe Oxford auf. Dieser Austausch ist für die Schule mit erfolgreichem bilingualem Zug besonders wichtig.

Europakompetenz wird außerdem in vielfältigen Aktivitäten mit Europabezug vermittelt. In Zusammenarbeit mit externen Partnern finden dabei an den Blocktagen Workshops statt, es werden Planspiele zu europapolitischen Fragestellungen für Klasse 10 durchgeführt und Veranstaltungen wie das Schulfest und der Kleinkunstabend unter ein europäisches Motto gestellt.

Das Projekt „Schule als Staat“

Ein Höhepunkt dieses Engagements wird die Durchführung des Projekts „Schule als Staat“ im Schuljahr 2025/26 am Gymnasium Unterrieden, bei dem die Jugendlichen die Abläufe eines demokratischen Staats direkt mitgestalten können, aber auch in einer Wirtschaftssimulation wichtige Erfahrungen machen können.

Das Pfarrwiesengymnasium wurde schon 1999 wegen seines bilingualen Französischzugs vom Kultusministerium mit dem Titel „Partnerschule für Europa“ ausgezeichnet. Die lange Tradition der bilingualen Abteilung mit der Möglichkeit, das deutsch-französische Doppelabitur „Abibac“ abzulegen, bildete stets den Kern der Europaaktivitäten der Schule. Spanisch als weitere Fremdsprache, Austausche mit den Sindelfinger Partnerstädten Sondrio (Italien) und Corbeil-Essonnes (Frankreich), sowie mit Schulen in Spanien und der Schweiz, ergänzten dieses Profil.

Jährlich feiert die Schulgemeinschaft des Pfarrwiesengymnasiums sowohl den deutsch-französischen Tag am 22. Januar, meist mit großer Vollversammlung und Besuch des französischen Generalkonsuls, als auch einen Europatag im Mai mit Workshops und Veranstaltungen. Seit letztem Jahr gibt es auch eine Veranstaltungsreihe „global lokal“, bei der globale Themen und deren Bearbeitung vor Ort behandelt werden. Oberbürgermeister Dr. Vöhringer war zum Thema „Braucht eine Kommune eine Europapolitik?“ der erste Gast der Schülergruppe.

Schwerpunkt Demokratie

Im Aktionsplan des GiPS für die nächsten drei Jahre setzt die Schule die Schwerpunkte jetzt auch beim Thema Demokratie: So sollen „Vielfalt Coaches“ ausgebildet werden, „Jugend debattiert“-Wettbewerbe etabliert werden und die „Aktionstage Demokratiebildung“ der Landeszentrale für politische Bildung an die Schule gebracht werden. Zwei deutsch-französische Schülerbotschafter wurden schon ausgewählt und qualifiziert und nehmen auch an der Ehrung in Stuttgart teil.

Bei der Umsetzung der vielfältigen Projekte arbeiten das Gymnasium Unterrieden und das Pfarrwiesen-Gymnasium auch mit dem Europabüro der Stadt Sindelfingen und vielen weiteren regionalen und internationalen Partnern zusammen. Außerdem sind auch gemeinsame Projekte der beiden Schulen geplant.

Als Europaschulen engagieren sich beide Bildungsstätten in folgenden sieben Aktionsfeldern:

  • Gelebtes Europa - Vielfältige Projekte und Aktivitäten mit Europabezug
  • Unser Beitrag zur Demokratiebildung
  • Fremdsprachenlernen
  • Schulpartnerschaften und Austauschprogramme
  • Stärkung der Europakompetenz der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler
  • Europaschule in der Region
  • Qualitätssicherung