Nullnummer, die Hoffnung macht

Die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte hatte sich Kim Kulig-Soyah ganz anders vorgestellt. Seit vergangenem Dezember Trainerin des 1. FFC Frankfurt II, hat die gebürtige Herrenbergerin ausgerechnet bei ihrem ehemaligen Verein den ersten Punktverlust hinnehmen müssen. Mit Lob für den VfL sparte die 27-jährige ehemalige Nationalspielerin nicht: „Der VfL hat uns vorgemacht, wie man in die Zweikämpfe zu gehen hat. Wir hatten uns natürlich mehr ausgerechnet, aber das 0:0 geht nach dem Spielverlauf in Ordnung.“ (Mehr über Kim Kulig-Soyah steht am Freitag in der SZ/BZ.)

In der Tat ist es die Zweikampfführung, die die Sindelfingerinnen wieder zu einem ernst zu nehmenden Gegner macht. „Das war klasse, wie diszipliniert die Mädels heute gespielt haben“, freuten sich Nadine Rolser und Eva-Maria Virsinger nach der Nullnummer, durch die der VfL nun bis auf zwei Punkte an den Relegationsrang und bis auf drei Zähler an den sechsten Platz, der gleichbedeutend wäre mit der direkten Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga, herangerückt ist.

Das Spiel an sich bot nur wenige Höhepunkte. Nach einem Patzer von VfL-Torhüterin Louisa Binley verhinderte die erneut vollauf überzeugende Madeleine Steck in der 33. Minute mit beherztem Einsatz den drohenden Rückstand. Glück hatten die Ladies in der 80. Minute, als ein Freistoß von Caroline Krawczyk an den Außenpfosten klatschte. Diesen traf kurz darauf auf der Gegenseite auch Jana Scharly – und hätte den Spielverlauf damit fast auf den Kopf gestellt. Mit dem Remis war das Sindelfinger Trainerduo trotzdem zufrieden: „Wir nehmen jeden Punkt mit. Das ist dasselbe Ergebnis wie im Hinspiel, aber die Leistung war eine ganz andere. Wir haben einen riesen Sprung nach vorne getan.“

VfL Sindelfingen Ladies: Binley, Müller, Virsinger, Steck, Lienemann, Scharly, Fliege, Walter (90. Minute Egner), Ruess (72. Minute Cal), Rilling, Rolser

Selina Walter spulte auf der linken Außenbahn ein enormes Pensum ab und war gegen den 1. FFC Frankfurt II vor allem in der Defensive gefordert. Bild: Zvizdiç