Motorsport: Jacob Erlbachers neue Grenzerfahrung
Motorsport.Die Hitze, Bodenwellen, unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten und die enge Streckenführung machten es den Fahrern nicht leicht. Einmal im Jahr wird das Gelände in Nürnberg zwischen Zeppelinfeld und Dutzendteich zur Rennstrecke. Der Stadtkurs wird als „Deutsches Monaco“ betitelt, ist 2,3 Kilometer lang, hat 8 Kurven und in der Mitte des Kurses bietet die monumentale Steintribüne für die Zuschauer einen zentralen Überblick. Mehr als 100.000 Zuschauer fanden sich ein, um die Rennen im Rahmen der DTM zu erleben.
Bodenwellen und Gullydeckel
„Die Strecke ist kurz und hat es in sich“, fasst Erlbacher zusammen. Bodenwellen, Gullydeckel, verschiedenste Gefälle und Bodenbeläge, Steinplatten und Gehwegkanten hat der Böblinger normalerweise bei der Wahl der Ideallinie im Rennen nicht zu beachten. So war es klar, dass es kein Leichtes werden würde, auf der ihm unbekannten Strecke, nennenswerte Ergebnisse einzufahren.
„Als schnellste Ginetta in Q1 konnte ich zeigen, dass ich mich gut auf neue Bedingungen einstellen kann. Platz10 als Schnellster mit diesem LMP3 Model zeigt natürlich, dass es nicht das optimale Produkt unter den Prototypen ist, wir aber über die Teamleistung das optimale herausholen konnten." Teamkollege Michael Lyons, als Ersatz für Courtney Crone, schaffte es in der Qualifikation für das Rennen am Sonntag auf Postion 11. .
Am Samstag war es an Erlbacher den Start zu fahren, um nach der ersten Halbzeit an Lyons zu übergeben. „Den Start habe ich verpatzt. Ich konnte die Ampel nicht richtig sehen. Ein Dreher in der Schikane kostete mich weiter viel Zeit. Der LMP3 trug einen ziemlichen Schaden hinten links durch Kontakt mit der Betonmauer davon. Die Fahrleistung und die Aerodynamik waren dadurch stark reduziert. Als Elfte konnten wir uns über die Ziellinie retten.. Das Team hat dann bis Sonntagnachmittag das Fahrzeug wieder fit gemacht. Michael Lyons fuhr den Rennstart am Sonntag. In der Grundig Kehre gab es den ersten Crash, Lyons hatte Glück und so konnte der Engländer drei Plätze gut machen. „Ich fuhr die zweite Rennhälfte und brachte unseren Ginetta auf Platz 7 ins Ziel. Mehr war einfach nicht drin“,sagt der Böblingerr.
„Wirklich extrem war die Hitze von über als 30 Grad. In der Startaufstellung und dann die ersten zehn Minuten im Rennen waren die schlimmsten. Danach tritt ein gewisser Gewöhnungseffekt ein und das Renngeschehen lenkt den Fokus auf anderes. Erst beim Aussteigen merkt man, was man da geleistet hat, wie viel Flüssigkeit man verloren hat und was man im Anschluss so wegtrinken kann“, beschreibt Erlbacher das Rennerlebnis der besonderen Art. „Es ist eine super kurze Strecke und so sind wir extrem viele Runden über die Renndistanz gefahren. Mit knapp über 250 Stundenkilometern durch eine Innenstadt zu ballern ist schon interessant. Ich bin noch nie auf einer Stadtstrecke gefahren. Ein bisschen wie Indoor-Kartfahren, immer knapp an allen Banden vorbeizufahren, ohne sie zu berühren. Eine besondere Erfahrung, die ich hier machen durfte.“