Kreis Böblingen: Zahl der belegten Intensivbetten könnte bald kritisch werden
Kreis Böblingen - In Baden-Württemberg droht die zweite von drei Stufen, die die aktuelle Corona-Verordnung ausweist. Noch befindet man sich in der Basisstufe, mit größtmöglichen Erleichterungen, bald könnte die zweite, die Warnstufe, ausgerufen werden müssen. Maßgeblich sind die Zahlen des Landesgesundheitsamts. Bei Erreichen einer bestimmten Hospitalisierungsinzidenz (wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden) oder einer bestimmten Anzahl belegter Betten auf den Intensivstationen des Landes, wird die jeweils nächste Stufe ausgerufen. Die Warnstufe kommt, wenn die Hospitalisierungsinzidenz an fünf Werktagen in Folge den Wert von 8,0 erreicht oder überschreitet, oder wenn die Auslastung der Intensivbetten in Baden-Württemberg an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen den Wert von 250 erreicht oder überschreitet.
„Die Zahlen steigen tatsächlich besorgniserregend“, sagt Landrat Roland Bernhard. „Wir sehen auch in den Kliniken des Klinikverbunds Südwest in der vergangenen Woche eine Steigerung von 22 auf 32 Corona-Fälle stationär, davon derzeit 4 intensiv.“ Die 7-Tages-Inzidenz für den Landkreis Böblingen (neu Infizierte der letzten 7 Tage je 100.000 Einwohner) betrug im gestern Abend veröffentlichen Lagebericht des Landes Baden-Württemberg 119,6, eine Woche zuvor noch 89,8. Maßgeblich für Verschärfungen aus der Corona-Verordnung sind aber landesweit geltende Zahlen (siehe oben). Die Hospitalisierungsinzidenz liegt aktuell bei 3,9 (vor einer Woche bei 3,1); die Zahl der belegten Intensivbetten liegt laut Lagebericht vom 26.10.2021 bei 234, eine Woche zuvor bei 207. Springt letztere Zahl über 250, was schon heute oder in den nächsten Tagen der Fall sein kann, dann droht schnell die Warnstufe.
Der Lagebericht des Landes ist auf der Homepage des Landkreises Böblingen verlinkt, ebenso eine gesonderte Übersicht zur Impfquote und ein wöchentlicher Lagebericht (immer donnerstags aktualisiert) konkret für den Landkreis Böblingen. Alles findet sich bei den Informationen zum Corona-Virus, nur ein Klick von der Startseite weg. https://www.lrabb.de/start/Aktuelles/coronavirus.html
Warnstufe: PCR-Test und Kontaktbeschränkungen für Nicht-Geimpfte
Wird die Warnstufe tatsächlich ausgerufen, bedeutet das insbesondere für nicht geimpfte oder nicht genesene Personen, dass sie in vielen Bereichen einen PCR-Test benötigen, wo bisher ein einfacher Antigentest ausreichend war. Zudem gelten wieder Kontaktbeschränkungen - ein Haushalt darf sich mit fünf weiteren Personen treffen (ausgenommen genesene und geimpfte Personen, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre und Personen, die sich aus medizinischen Gründen oder laut Stiko-Empfehlung nicht impfen lassen können).
„Ich appelliere an alle, die noch nicht geimpft sind, und auch an die Personengruppe, für die eine Auffrischungsimpfung empfohlen wird, nutzen Sie das Angebot bei uns im Landkreis“, so Roland Bernhard. Neben der Ärzteschaft gibt es im Landkreis in den fünf Schnelltestzentren in Böblingen, Herrenberg, Holzgerlingen, Leonberg und Sindelfingen die Möglichkeit, ohne Termin zum Impfen zu kommen. Zudem gibt es nach wie vor zahlreiche mobile Aktionen in Städten und Gemeinden, und auch der Impfbus des Landes ist immer wieder mit öffentlichen Impfangeboten im Landkreis Böblingen unterwegs. Alle Angebote dazu finden sich ebenfalls gebündelt auf der Website des Landkreises, https://www.lrabb.de/start/Aktuelles/corona-impfung.html
Der Lagebericht des Landes schlüsselt auch auf nach Impfdurchbrüchen und Erkrankten ohne Impfschutz. Der Landrat wirbt: „Es gibt Impfdurchbrüche, das sehen wir daran. Aber wir sehen auch, dass die Zahlen bei den Menschen ohne Impfschutz um ein Vielfaches höher sind. Deshalb – schützen Sie sich und holen Sie sich, wenn nicht schon geschehen, eine Corona-Schutzimpfung ab.“