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Zensus-Ergebnisse im Landkreis Böblingen

Kreis Böblingen: 400 000 Einwohner im Jahr 2026

Das Landratsamt veröffentlich die Zensus-Ergebnisse vom Statistischen Bundesamt.
Von Peter Maier
Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen der Volkszählung zum Stichtag 30. Juni 2022 vorgestellt.

Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen der Volkszählung zum Stichtag 30. Juni 2022 vorgestellt.

Bild: Jürgen Fälchle / Adobe Stock

Kreis Böblingen. Das Statistische Bundesamt hat diese Woche die Ergebnisse des Zensus 2022 vorgestellt. Zum Stichtag 30. Juni 2022 sinkt die Einwohnerzahl Deutschlands demnach um 1,4 Millionen auf 82,7 Millionen, in Baden-Württemberg sinkt die Zahl um 131.000 auf 11,1 Millionen und auch im Landkreis Böblingen gibt es mit 389.650 Menschen genau 7.783 weniger Einwohner, ein Minus von rund zwei Prozent.

Erst im Sommer 2023 hatte das Statistische Landesamt auf Basis des Zensus 2011 die Einwohnerzahl für den Landkreis auf über 400.000 fortgeschrieben. Diese Zahl war zu hoch gegriffen, wie sich nun anhand der Volkszählung 2022 zeigt.

Bereits beim Zensus 2011 hatte der Landkreis in der ähnlichen Größenordnung 7.672 Einwohner weniger verzeichnet. Damals lag die gezählte Bevölkerungszahl bei 363.950. So hat der Landkreis in den elf Jahren bis 2022 ein Wachstum von 25.700 Einwohnern verzeichnet bzw. sieben Prozent.

Klarer Wachstumstrend

Auch weiterhin verzeichnet der Landkreis einen klaren Wachstumstrend, sodass 2026 oder 2027 die runde Marke von 400.000 Einwohnern dann auf Basis der neuen Volkszählung erreicht werden dürfte.

Dass die Einwohnerzahl an den meisten Orten korrigiert werden muss, erklären sich die Statistiker mit den nicht immer geordneten Migrationsströmen. So würden zumeist Ausländer, die in Deutschland vorübergehend Schutz gesucht haben oftmals ohne Abmeldung das Land wieder verlassen. Die Bevölkerungszahl wurde nun um diese “Karteileichen” bereinigt.

Das Minus im Landkreis Böblingen verteilt sich auf die Städte und Gemeinden unterschiedlich. Während in der Stadt Böblingen die Einwohnerzahl nur um 720 nach unten korrigiert wird, verliert die Stadt Sindelfingen 4.358 gemeldete Einwohner, das sind 6,7 Prozent weniger. Auch in Leonberg (-954) fällt die Korrektur weniger stark aus. Herrenberg gewinnt als einzige Große Kreisstadt sogar 1.085 hinzu, ein Plus von 3,4 Prozent. Mehr Einwohner verzeichnen auch Rutesheim, Weil der Stadt, Gärtringen und Holzgerlingen. Die übrigen 18 Kommunen müssen ihre Einwohnerzahl zwischen 0,6 und 3,2 Prozent nach unten korrigieren.

Was die Demografie betrifft, lebten zum Stichtag im Landkreis 2.736 mehr Frauen als Männer, 113.273 Menschen mit Einwanderungsgeschichte, davon 74.288 mit nur ausländischem Pass. Über 70.000 Menschen sind 67 Jahre und älter, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren gibt es mehr 74.721. 156.650 Menschen sind ledig und 22.663 verwitwet, während 183.493 verheiratet leben.

In 40.000 Haushalten nur Senioren

Es gibt 64.421 Single-Haushalte, 9.120 alleinerziehende Mütter und 2.425 alleinerziehende Väter. In 40.621 Haushalten leben ausschließlich Senioren. Ca. 46.000 Paare leben ohne Kind, 48.628 Paare leben mit wenigstens einem Kind im Haushalt.

Von 186 147 Wohnungen im Landkreis Böblingen stehen 7.484 Wohnungen leer, rund die Hälfte davon seit mindestens einem Jahr. Rund 83.000 Wohnungen befinden sich in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Rund 99.000 Wohnungen werden von den Eigentümern selbst bewohnt, Fast 80.000 Wohnungen werden vermietet. 76.500 Wohnungen werden mit Gas beheizt, etwa 60.000 Wohnungen mit Heizöl.