"Konsequente Digitalisierung kann Journalismus besser machen"
Sindelfingen. Bei Röhm-Medien und der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung ist man längst im digitalen Zeitalter angekommen. Davon konnte sich der Wirtschaftsrat ein Bild machen, der zu Gast im Z-Druck war. Das Thema des Abends lautete „Erfolgreiche Digitalisierung im Lokaljournalismus“.
Dr. Alexander Sommer, Sprecher der Sektion Böblingen/Sindelfingen/Leonberg im Wirtschaftsrat der CDU, hob die Bedeutung der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung für die Region hervor: „Unabhängiger Journalismus ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Die SZ/BZ ist für mich ein Beispiel für Überparteilichkeit, und grenzt sich wohltuend vom Haltungsjournalismus mancher anderer Medien ab.“
Medienhaus Nummer 1 im Landkreis
Dr. Christian Röhm hob die Funktion der SZ/BZ als Medienhaus Nummer 1 im Kreis Böblingen hervor: Dies spiegelt sich im breitesten gedruckten und digitalen Medienangebot, der höchsten Reichweite, als größer Messeveranstalter und dem mit Abstand größten Werbemarkt wider.
Der SZ/BZ-Verleger ist davon überzeugt, dass guter Journalismus ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell ist: „Für guten Journalismus besteht Zahlungsbereitschaft und zwar gedruckt und digital. Konsequente Digitalisierung bringt besseren Journalismus. Warum? Weil jeder einzelne Beitrag so gut sein muss, dass er das Potenzial für einen Aboabschluss hat. Jeder Beitrag zählt“, bringt es Christian Röhm auf den Punkt.
Digitale Aboerlöse seien die Zukunft. „Wir lieben Print und leben digital. Unsere Aboerlöse aus der gedruckten Tageszeitung bilden die Startbahn für die Zukunft. Journalismus muss Geld kosten – ob gedruckt oder digital. Nur dann ist er wirklich unabhängig“, so Dr. Röhm. Um erfolgreich bestehen zu können, sei eine rigorose Reorganisationen und Prozesstransformation der Verlage unerlässlich. Und auf diesem Weg gehe man bei Röhm-Medien konsequent voran. „Die lokale Vielfalt und Besonderheiten können nur durch lokale Medien, wie es die Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung ist, glaubwürdig dargestellt werden. Und dazu gehört ein Verleger vor Ort“, verdeutlicht Christian Röhm.
Die Politik müsse die richtigen Impulse für zukunftsfähigen Journalismus setzen. „Politik kann helfen, die Startbahn für eine überwiegend digitale Zukunft zu verlängern. Stichworte: Zustellförderung für gedruckte Aboerzeugnisse gerade in ländlichen Gebieten. Die Politik muss das Prinzip der staatsfernen Presse wieder erst nehmen als Grundpfeiler unserer Demokratie. Und sie muss die bürokratischen Hemmnisse abbauen“, sagt Christian Röhm.
Die Steilvorlage nahm Dr. Matthias Miller, CDU-Landtagsabgeordneter aus Steinenbronn, gerne auf. „Eine unabhängige Presse, als sogenannte 4. Gewalt, ist unerlässlich. Seit Jahren wird über die 'Zustellförderung von Printprodukten' debattiert. Die Pläne waren in der vergangenen Legislaturperiode bereits recht weit entwickelt, kamen jedoch kurz vor der Wahl zum Erliegen. Es geht um Pressevielfalt und die Wächterfunktion der Presse in der Demokratie. Eine Förderung der Zustellung, gerade in ländlichen Gebieten, ist nötig und sinnvoll.“
Matthias Miller machte auf eine Studie aus den USA aufmerksam. Seit 2005 sind dort 2500 lokale Zeitungen vom Markt verschwunden. „In den Landkreisen, wo es keine ansässigen lokalen Zeitungen mehr gibt, ist die Armut angestiegen. Die Studie macht deutlich, dass dies auch daran liegt, dass die Medien den Akteuren vor Ort nicht mehr auf die Finger schauen und Notstände anprangern. Daran sieht man auch die Wichtigkeit einer unabhängigen und lokalen Presse.“