Drei Mal heißt der Sieger Schmidt bei den Tennis-Bezirksmeisterschaften
Tennis. Man könnte die diesjährigen Hallenbezirksmeisterschaften der Aktiven und Senioren des Bezirks C (Stuttgart-Böblingen-Calw) im Nachgang durchaus auch die „Schmidtmeisterschaften“ nennen. Denn drei Mal standen Träger dieses Namens in einem der 13 in den Sindelfinger Tennishallen ausgetragenen Finalspiele. Teilgenommen hatten an den auf zwei Wochenenden verteilten Turniertagen insgesamt rund 340 Spielerinnen und Spieler, weshalb die TA SV Böblingen, Holzgerlingen, Maichingen und Weil im Schönbuch mit ihren Hallenplätzen als weitere Spielorte unterstützten.
In den beiden Spitzenwettbewerben der A-Konkurrenzen Aktive gingen beide Titel an die TA SV Böblingen. Neuzugang Mathis Dahler (vom TC Bernhausen gekommen) ging mit seiner DTB-Ranglistenposition 252 als Nummer eins gesetzt an den Start – und wurde seiner Favoritenrolle in allen fünf Begegnungen in je zwei Sätzen gerecht. Interessant dabei im Finale gegen Toros Yakincam (TA VfL Sindelfingen), dass mit dem ersten Break der Widerstand gebrochen war und auf das noch umkämpfte 6:3 ein deutliches 6:0 folgte. Festhalten muss man jedoch auch, dass die Leistungsdichte des fast 50 Teilnehmer zählenden A-Feldes gegenüber dem Vorjahr schwächer ausfiel. Grund dafür könnte sein, dass den Topspielern im Bezirk die Verfügbarkeit über zwei Wochenenden zu bindend ist, könnten sie anstelle doch anderswo bei zwei Turnieren starten. Titelverteidiger Adrian Kohler (TA VfL Sindelfingen) etwa hatte sich so entschieden – und sich in Villingen den Titel bei den Offenen Bezirksmeisterschaften des badischen Schwarzwald-Bodensee-Bezirks geholt. Die Woche zuvor kam er auf einen dritten Platz in St. Wendel im Saarland.
Im Damen A-Finale auf dem Nebenplatz hingegen ging es deutlich enger zu. Die bei einem Neujahrsturnier in Krefeld mit einem Turniersieg ins Jahr gestartete Victoria Okon (TA SV Böblingen) hatte bereits im Halbfinale am Vormittag mit einem 6:7, 7:6, 10:7 gegen die topgesetzte Maja Issler (TA VfL Sindelfingen) Zähigkeit bewiesen, ehe sie dann in einem weiteren langen Match gegen Teamkameradin Pauline Glöckner mit 7:6, 7:5 den Titel holte. Glöckner hatte im Viertelfinale die Titelverteidigerin Veronika Danner (TC Leonberg) mit 7:5, 6:4 bezwingen können.
Neuer Herren B-Meister in der Halle ist Jugendspieler David Schmidt, der zur Sommersaison 2024 erst von der TA FSV Deufringen zum TC Gärtringen gewechselt hat und durch zahlreiche Turnierteilnahmen sein Niveau und LK-Ranking stark verbessern konnte. Nach seinen fünf Siegen im 45 Teilnehmer starken B-Feld (LK 10-18) hat er sich nun auf eine einstellige LK vorgearbeitet. Interessant an den Begegnungen der B- und C-Felder: häufig kommen hier generationsübergreifende Partien zustande. Auch das C-Finale der Männer gab davon Zeugnis. Hier lagen zwischen dem vier Mal erst in einem Match-Tiebreak zum Sieg gekommenen Jugendlichen Frederic Wieder (TC Weissenhof) und Finalgegner Andreas Wanner (TC Dätzingen) mehr als 30 Jahre. Dem Erwachsenen Wanner gingen dabei nach einem bereits umkämpften Halbfinale gegen Jungsenior Maximilian Renner (TC BW Zuffenhausen) im Laufe des Endspiels dann doch langsam die Körner aus. „Vier Matches an zwei Tagen gehen bei mir einfach nicht mehr spurlos vorüber“, räumte er ein. Das Finale Damen B – hier standen sich zwei Jugendliche gegenüber – gewann Lia Prankl (TC Weiss-Rot Stuttgart) ebenfalls im Match-Tiebreak mit 6:3, 1:6, 11:9 gegen Amelie Jauch (TC Jettingen).
Während diesmal eine Herren 30-Konkurrenz nicht zustande kam, ergab sich bei den Herren 40 eine überwältigende Beteiligung von 46 Spielern. Relativ klar war auch, dass hier wohl Nils Muschiol, Cheftrainer der TA SV Böblingen und in dieser Altersklasse die Nummer 3 in Deutschland, sich diesen Titel holen würde. Auch Finalist Markus Hönn (TC Leonberg) hatte gegen ihn beim 6:1, 6:0 nur wenig Gelegenheiten, sich über gute eigene Aktionen zu freuen. Aufgrund seiner nur kurzen Einsätze in drei unterschiedlichen Hallen blieb Muschiol trotzdem noch Zeit, sich Spiele seiner Tennisschülerinnen und -schüler anzuschauen.
Bei den Herren 50 hatte Jahrgangsneuling Axel Schöck (TC Rutesheim) am Ende gegen Titelverteidiger Gregor Warnecke (TA TSV Waldenbuch) nach unzähligen Malen Einstand im zweiten Satz knapp mit 6:1, 6:7, 10:7 die Nase vorn. Umkämpft auch das 6:4, 7:6 von Marc Schmidt (TA VfL Sindelfingen) gegen Thomas Roth (TC Heimsheim). Bei den Herren 60 standen sich wie 14 Tage zuvor bei den Sindelfingen Winter Open erneut Uli Schmidt (TA TSV Waldenbuch) und Christoph Langosch (TA VfL Sindelfingen) im Finale gegenüber – und wieder hieß der Sieger Schmidt, diesmal vorzeitig nach 7:5 und Aufgabe von Langosch wegen nach wie vor Problemen im Bewegungsapparat. In den Nordschwarzwald gingen die Titel Herren 65 (Winfried Vester vom TC Birkenfeld) und 70 (Michael Zauner vom TC Bad Wildbad). Angelika Strese (TC Maichingen), startberechtigt eigentlich schon bei den Damen 60, trat in der für sie aussichtsreicheren Konkurrenz Damen 40 an und gewann dort auch. Bei den deutlich stärkeren Damen 50 revanchierte sich Simone Brodte (TC Gärtringen) mit 7:6(3), 7:6(2) für ihre Niederlage bei den Sindelfinger-Senior-Open vergangenen Sommer gegen Sandra Jachmann (TC SV Böblingen) – und bekam hernach auch gleich Angebote zum Vereinswechsel schmackhaft gemacht.
Für die Siegerehrungen hatte es sich der Bezirksvorsitzende Manfred Kiefer nicht nehmen lassen, diese ein letztes Mal zusammen mit Bezirkssportwart Jürgen Wacker durchzuführen, wird sich Kiefer doch im April bei der Delegiertenversammlung des Bezirks C in Maichingen nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Seit 2003 gehört der Nagolder dem Bezirksgremium an, zunächst als Sportwart, seit 2016 als Vorsitzender. Kiefer erinnerte daran, wie positiv sich im Laufe der Jahre die Teilnehmerzahlen der Bezirksmeisterschaften entwickelt hätten. Ob man künftig den teilnehmerstärksten Wettbewerben eine Qualifikation voranstellt, damit Topspieler sich nicht zwei Turnierwochenenden blockieren müssen, diese Überlegung wird sich für die Zukunft Jürgen Wacker machen müssen. Einen Versuch wäre es wert.