Die SV Böblingen geht mit leerem Punktekonto in die Winterpause
Hockey. Das Punktekonto bleibt leer. Ohne Zähler und als Tabellenletzter der 1. Regionalliga Süd muss die SV Böblingen in die lange Feldhockey-Winterpause eintreten. Die 0:4-Heimniederlage gegen die HG Nürnberg war ein bitterer Herbstabschluss, weil Aufsteiger SVB lange Zeit sein bestes Saisonspiel machte. Nürnbergs Trainer Matthias Schmeisser ist ein routinierter Coach, der die HGN-Truppe schon in der 2. Bundesliga betreute. Zu seinem Erfahrungspotenzial gehört, einen Gegner mit der Zeit einschätzen zu können. Und mit seinem Urteil über den aktuellen Widersacher lag Schmeisser letztlich goldrichtig: „Die Böblinger haben es in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht, hätten durchaus führen können. Aber ich hatte schon zur Pause den Eindruck, dass sie das Tempo nicht über die volle Zeit durchhalten werden.“
Tatsächlich präsentierten sich die Gastgeber in der ersten 30 Minuten mindestens auf Augenhöhe mit den favorisierten Franken. Jonathan Schlichtig (4.) und Jakob Kohlhas (5.) hatten früh einen Führungstreffer auf dem Schläger und verfehlten das HGN-Gehäuse nur knapp. Hinten stand Böblingen sicher, ließ mit konzentrierter Abwehrarbeit bis zur Halbzeitpause nicht mehr als zwei Halbchancen der Gäste zu. Aber auch die SVB hatte nach dem verheißungsvollen Auftakt längere Zeit keine gefährlichen Kreisszenen mehr. Als Emil Röhm (26.) mit seinem Schuss am gegnerischen Torwart gescheitert war, ging es torlos in die Halbzeitpause.
Die Zufriedenheit war zu diesem Zeitpunkt im Böblinger Lager weitaus größer als im Nürnberger. Mit Beginn des zweiten Durchgangs zogen die Gäste jedoch spürbar das Tempo an. Das Nürnberger Kombinationsspiel wurde von Minute zu Minute zwingender und sicherer. Vielleicht verpassten die Mannen von SVB-Trainer Thomas Dauner angesichts ihrer starken ersten Halbzeit den Punkt, das Augenmerk mehr auf eine vermehrte Stabilisierung des Unentschiedens zu legen. Stattdessen bot man dem Gegner einen offenen Kampf an.
Nach 38 Minuten war es dann passiert. Nach einem eigentlich schon abgefangenen Flankenball des Gegners in den Böblinger Kreis bekam man den Ball nicht mehr schnell genug aus der Gefahrenzone gespielt. Nürnberg setzte energisch nach und traf zum 0:1. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn zwei Minuten darauf Claudius Müller bei zwei Böblinger Strafecken nicht knapp gescheitert wäre (ein Feldspieler rettete für den geschlagenen Torwart auf der Torlinie) oder kurz danach Frederick Maack die größte SVB-Chance frei vor dem Schlussmann verwertet hätte. Aber statt des in der Luft liegenden 1:1 hieß es gleich im Gegenzug 0:2, als Nürnberg seine ganze Erfahrung im Abschluss ausspielte. In der Schlussphase, als die Platzherren notgedrungen mehr Risiko gehen mussten und gleichzeitig auch die Kräfte und der Glauben an einen Erfolg geschwunden waren, musste Böblingen noch zwei weitere Treffer zum 0:4-Endstand schlucken.
„Das Ergebnis gibt den Spielverlauf nicht wieder“, drückte Thomas Dauner eine Einschätzung aus, die bestimmt auch jeder Nürnberger unterschrieben hätte. Doch kaufen konnte sich der tapfere Aufsteiger für diese Erkenntnis einmal mehr nichts. „Wir haben heute und in den ersten vier Spielen viel Lehrgeld bezahlt. Aber wir werden uns gut auf den zweiten Saisonabschnitt vorbereiten und unsere Chance suchen“, verspricht Thomas Dauner, der seinen enttäuschten Schützlingen die Hoffnung verleihen will, dass in den noch ausstehenden zehn Saisonspielen im kommenden Jahr noch allerhand möglich sein wird. sucht, auch wenn die Hypothek natürlich schwer ist.
Weiter geht es am 1.Mai 2025 beim derzeitigen Tabellenführer HTC Würzburg. Dazwischen liegt eine komplette Hallensaison, wo die SVB in der baden-württembergischen Oberliga vor einer anderen Herausforderung steht.
SV Böblingen: Lampert, C.Müller, E.Müller, Ortner, Schlichtig, Ciafardini, Scheufele, Kranz, Ostermeier, Maack, Stefani, Nonnenmann, Röhm, Kohlhas, Dyson, Peikert