Das ewig junge Duell zwischen der SV Böblingen und dem VfL Sindelfingen
Fußball. Drei Punkte trennten die SV Böblingen und den VfL Sindelfingen nach vier Spieltagen in der Landesliga, als die VfL-Verantwortlichen die Reißleine zogen und in Maik Schütt einen neuen Trainer präsentierten. Drei Zähler trennen die beiden Kontrahenten auch jetzt vor dem direkten Aufeinandertreffen. Allerdings hat sich das Blatt insoweit gewendet, als nun die Sindelfinger mit Punktevorsprung das Spiel im Stadion am Silberweg in Angriff nehmen.
Das ist auch Thomas Siegmund nicht entgangen. „Der Effekt des Trainerwechsels ist beim VfL nicht ausgeblieben, das Team hat sich stabilisiert und spielt unter Maik deutlich besser“, stellt sich der Böblinger Trainer auf einen „gefährlichen Gegner“ ein. „Die Formkurve des VfL zeigt nach oben, wir dagegen haben in den letzten drei Spielen nur einen Zähler geholt. Die Vorzeichen sprechen somit klar für den Gegner.“
Dieser Umstand wiederum sei in einem Derby aber „weniger wichtig“, wie Thomas Siegmund weiter ausführt. Die Vorfreude in Böblinger Reihen auf das Nachbarschaftsduell fiel zu Wochenbeginn noch verhalten aus – aus gutem Grund. „Die Niederlage in Neuhausen war noch zu frisch, der Ärger über unseren hergeschenkten 2:0-Vorsprung noch viel zu groß.“ Je näher allerdings der Sonntag rückte, desto mehr war das Duell gegen Sindelfingen auch nach den Trainingseinheiten ein Thema. „Am Sonntag werden wir das Spiel mit der richtigen Einstellung angehen“, macht sich der SVB-Coach in dieser Hinsicht keine allzu großen Sorgen.
Personell hat Thomas Siegmund wieder etwas mehr Alternativen zur Verfügung. Sascha Raich kehrt am Samstag noch rechtzeitig aus dem Urlaub zurück, wird aber mangels Training mit einem Platz auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen müssen. In die Startelf zurück rotiert hingegen Fabio Carneiro de Carvalho, der seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat. Sicher ausfallen wird aber Abwehrchef Fabian Schragner, der sich mit Rückenproblemen herumplagt.
Rückschlag für Albion Dreshaj
Ähnlich gestaltet sich die Kadersituation bei den Sindelfingern. Artan Ademi, der aufgrund eines Risses seines Trommelfells bereits das Duell gegen Ehningen verpasste, droht erneut die Zuschauerrolle. Raphael Molitor wird krankheitsbedingt ebenfalls passen müssen. Genauso wie der dauerverletzte Albion Dreshaj, der seinen Härtetest bei der Sindelfinger Zweiten frühzeitig abbrechen musste. „Albi ist so ein Riesenkicker , aber seine hartnäckigen Oberschenkelprobleme wird er einfach nicht los“, will Maik Schütt seinen Offensivspieler nun bei der Suche nach dem Problem aktiv unterstützen.
Kein Mitleid will der VfL-Trainer hingegen dem Gegner zukommen lassen. Nach sieben Punkten aus drei Spielen sei das Selbstvertrauen in seinen Reihen zurückgekehrt. „Diese Serie wollen wir weiter positiv gestalten“, ist Maik Schütt guter Dinge. Die Böblinger will er dabei aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. „So blauäugig werden wir nicht sein. Wir spielen gegen ein Team, das bereits etwas unter Druck steht, darüber hinaus beginnt das Spiel zu einer ungewöhnlichen Anstoßzeit und dann treten wir auch noch auswärts an – wir tun gut daran, wenn wir die SVB ernst nehmen.“
Spielerisch erhofft sich Maik Schütt eine konsequentere Herangehensweise. „Unsere Verteidigungsqualität ist schon sehr ausgeprägt, die Gier auf Ballgewinne war gegen Ehningen groß, das hat mir gefallen. Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, unsere Kontersituationen besser auszuspielen.“