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„Solar Butterfly“

Böblingen: Solarbetriebenes Mini-Haus macht Station auf dem Flugfeld

Am 16. Juni macht das Projekt "Solar Butterfly" von 11 bis 17 Uhr Halt auf dem Flugfeld-Festplatz Böblingen/Sindelfingen. Das Tiny House kann besichtigt werden. Es gibt ein Rahmenprogramm mit Quiz, Infoständen und Diskussionsmöglichkeiten.
Von Veit Bauknecht
Der Solar Butterfly steht am 16. Juni von 11 bis 17 Uhr auf dem Flugfeld.  Bild: z

Der Solar Butterfly steht am 16. Juni von 11 bis 17 Uhr auf dem Flugfeld. Bild: z

Böblingen. Klimaneutrale Mobilität ist möglich: Das will der schweizerische Pionier Louis Palmer beweisen mit einem sehr ungewöhnlichen Fortbewegungsmittel: dem Solar Butterfly. Dabei handelt es sich um – ein dem Schmetterling ähnliches – sogenanntes Tiny House, also ein kleines, mobiles Haus, welches mit großen Photovoltaik-Flächen und Rädern ausgestattet ist. Angetrieben von der Sonnenenergie hat der Solar Butterfly am 23. Mai eine Reise um die Welt in der Schweiz angetreten, die ihn zunächst nach Deutschland führt.

Am 16. Juni macht das Projekt von 11 bis 17 Uhr Halt auf dem Flugfeld-Festplatz Böblingen/Sindelfingen. Das Tiny House kann von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besichtigt werden. Es gibt ein Rahmenprogramm mit Quiz, Infoständen und Diskussionsmöglichkeiten.

Nachhaltige Mobilität

Organisiert wird die Aktion dabei vom Landkreis Böblingen und dessen Energieagentur sowie den Städten Böblingen und Sindelfingen. Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz und Sindelfingens Erster Bürgermeister Christian Gangl werden sich gemeinsam mit Thomas Wagner, Verkehrsdezernent des Landkreises, zu Beginn des Veranstaltung ein Bild des Projektes machen und darüber sprechen, wie nachhaltige Mobilität in den Kommunen und im Kreis Böblingen gelingen kann.

Vor Ort sein werden neben dem SolarButterfly-Team und den kommunalen Vertretern auch Car-Sharing-Anbieter, Aktivisten von „Omas for Future“, die Energieagentur Böblingen und Spezialisten für Photovoltaikanlagen.

Ziel des Solar Butterfly Teams ist es, spannende Projekte sowie Pioniere aufzusuchen, welche an Lösungen gegen die globale Erwärmung arbeiten. Projektinitiator Louis Palmer besuchte Böblingen bereits 2011 im Rahmen des von ihm organisierten Zero Emission Race. Zuvor war er 2008 als erster Mensch in einem Solarauto um die Welt gefahren.

Das Solar Butterfly Projekt wird in mehreren Etappen durchgeführt und hat am 23. Mai 2022 mit einer ca. 25.000 Kilometer langen Europareise begonnen. Es folgen weitere fünf Kontinente bis das Team am 12. Dezember 2025, pünktlich zum 10. Jahrestag des UNO-Klimaabkommens, in Paris sein Ziel erreicht.

Das speziell von der Hochschule Luzern in der Schweiz entwickelte Gefährt ist gleichzeitig auch ein Wohnmobil, welches praktisch aufzeigt, wie eine Familie heute ohne CO2-Emissionen reisen, leben und arbeiten kann. Der SolarButterfly kann sich dank seiner grossen Solarflügel (80 m2) auf Knopfdruck in einen Schmetterling verwandeln. Dies symbolisiert die Transformation – so wie sich die erdgebundene Raupe zum freifliegenden Schmetterling verwandeln kann, so könne sich auch die Gesellschaft von fossilen Treibstoffen zu nachhaltigen Energien wandeln.

Mit dem selbst produzierten Strom kann der «Schmetterling» pro Tag über 200 km fahren. Das Tiny House wird zum größten Teil aus sehr leichtem und neuartigem Ozean-Kunststoff hergestellt. Dieser besteht aus rezyklierten PET-Flaschen.

Wohnraum für vier Personen

Der Solar Butterfly bietet nicht nur Wohnraum für vier Personen, sondern beinhaltet auch ein integriertes Filmstudio, in dem Berichte über nachhaltige Lösungen und Pioniere aufgezeichnet und über soziale und konventionelle Medien publiziert werden. Der Solar Butterfly ist komplett autark funktionstüchtig. Dies beinhaltet auch die Wasserversorgung: Das Wasser wird auf dem Dach eingesammelt und mit Solarstrom zu Trinkwasser verarbeitet und für Bad und Küche aufgewärmt.

Die Kosten für den Bau und die vierjährige Reise werden gedeckt über Crowdfunding, Veranstaltungen und Partner.