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Jetzt wartet das olympische Halbfinale

Annett Kaufmann führt Deutschland zum Sieg

Die Böblingerin gewinnt beim 3:1-Sieg gegen Indien beide Einzel.
Von Thomas Holzapfel
Annett Kaufmann nacfh ihrem zweiten gewonnenen Einzel gegen Indien. Am Donnerstag geht es im olympischen Halbfinale gegen Japan. Bild: Eibner

Annett Kaufmann nacfh ihrem zweiten gewonnenen Einzel gegen Indien. Am Donnerstag geht es im olympischen Halbfinale gegen Japan. Bild: Eibner

Bild: Eibner

Olympia 2024. Und auch diese krachende Vorhand saß. Gleich den ersten Matchball verwandelte Annett Kaufmann gegen die Inderin Sreeja Akula, aktuell die Nummer 22 der Weltrangliste. Das 18-jährige Ausnahmetalent ließ den Schläger fallen, reckte beide Hände in die Höhe und blickte fassungslos zu Bundestrainerin Tamara Boros und ihren Mitspielerinnen, wo schnell die Tränen flossen. Mit einem 3:1-Erfolg über Indien schaffte das deutsche Team den Sprung ins Halbfinale der Olympischen Spiele. Hier geht es am Donnerstagabend (20 Uhr) gegen Japan um eine Medaille.

Der TV-Reporter sprach bereits beim ersten Auftritt der jungen Bietigheimerin von einer „Sternstunde des deutschen Tischtennis durch Annett Kaufmann“, als sich die derzeitige Nummer 100 der Weltrangliste gegen Indiens Manika Batra (Weltranglistenposition 25) in vier Sätzen durchsetzte und für das deutsche 2:0 sorgte. Zuvor hatte – nicht minder überraschend – das Verlegenheitsdoppel mit Shan Xiaona und Yuan Wan für die aufbauende 1:0-Führung gesorgt, was letztendlich der Dosenöffner für den späteren Gesamtsieg war. „Wäre ich nicht mit einem 1:0 in mein Einzel gegangen, wäre es vielleicht anders gelaufen“, sagte Annett Kaufmann später. Schon am Dienstag, beim 3:2-Sieg über die USA, avancierte Kaufmann mit selbstbewusstem und couragiertem Spiel zur Matchwinnerin.

Nun gegen Indien wurde das Szenario noch getoppt. Trotz eines 8:11 im ersten Satz gegen die unorthodox, weil mit einem unangenehmen Noppenbelag auf der Rückhand spielenden Manika Batra ließ sich Kaufmann nicht beirren. Mit 11:5, 11:7 und 11:5 zwang sie die indische Nummer eins in die Knie. Annett Kaufmann war auch gegen Sreeja Akula gleich wieder „on fire“, mit 8:1 und dem Satzgewinn zum 11:6 gelang ihr ein Traumstart. Hochkonzentriert ließ sich die größte deutsche Nachwuchshoffnung auch von vermeintlich leichten Fehlern nicht aus der Fassung bringen. Und sie spielte so, als sei es das Normalste auf der Welt, in einem Olympischen Viertelfinale vor großer Kulisse in Bestform zu brillieren. Mit einem 11:6, 11:7 und 11:7 machte Kaufmann den Sieg perfekt.