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Glosse zum Valentinstag

Tankstellen-Sträuße und Pralinen zum Wucherpreis

Oha, nur noch zwei Tage. Dann ist Valentinstag.
Von Tim Schweiker
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Bild: 9DIGITECH/Adobe Stock

Jedes Jahr erleben wir den Last-Minute-Run auf die Blumenläden, Pralinenhersteller reiben sich die Hände, und die Restaurants erklären ein schlichtes Abendessen zum Valentines Special.

Die einen lieben ihn, die anderen fürchten ihn – und manche vergessen ihn schlichtweg. Tankstellen-Strauß um 22.30 Uhr? We call it a Klassiker. Doch was soll‘s, es zählt ja schließlich die Geste.

Aber auch, wer in weiser Voraussicht für sich und sein Herzblatt schon im Januar einen Tisch im Lieblingsrestaurant reserviert hat, muss stark sein. Die drei Gänge kosten jetzt natürlich doppelt so viel wie sonst. Dafür kommt das Dessert in Herzform. Nichts ist umsonst.

Singles empören sich entweder trotzig über den Kommerz oder zelebrieren demonstrativ Selbstliebe zelebrieren („Ich mache heute Wellness!“). Alternativ können sie den Tag einfach ignorieren. Solange, bis die Kollegin mit funkelndem Ring am Finger triumphiert: „Er hat gefragt!“

Ob man ihn nun feiert, gelassen hinnimmt oder meidet – am 15. Februar ist alles wieder wie vorher. Dann gibt es die Pralinen wieder zum Normalpreis und im Blumenladen ist wieder Platz.

Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist.

tim.schweiker@szbz.de