Sindelfingen: So wird Wissen umgesetzt
Sindelfingen. Das Ziel ist das Abitur. Das heißt, man muss lernen, lernen, lernen. Was man später mit all dem Unterricht der Schule anfangen soll, fragt sich da immer mal wieder der ein oder andere. Dass man im Unterricht aber auch ganz praktisch ausprobieren kann, wie man Wissen umsetzt, sehen die Schüler am Technischen Gymnasium der Gottlieb-Daimler-Schule 1.
Das Winter-Schulfest steht an. Wer Durst hat, will sicherlich am Getränkestand eine Cola oder einen Punsch kaufen. Damit die Flaschen und Becher nachher nicht überall auf dem Schulhof verteilt liegen bleiben, ist es üblich, Pfandmärkchen zu nutzen.
Plastik statt Papiermüll
Wäre es da nicht praktisch, statt Papiermärkchen, die nachher im Müll landen, wiederverwendbare Plastikmärkchen zu haben? Gut, dass es an der Schule Plastik-Spritzguss-Maschinen hat. Heiko Gugau, Werkstattlehrer an der GDS1, hatte da eine einfache Idee: „Kommt, wir erstellen einfach eigene Märkchen, mit eigenem TG-Logo.“
Und schon stehen die Schüler in Gruppen vor der Aufgabe, am Laptop mit einem CAD-Programm Logos zu entwerfen, die nachher per Laser auf das Druckwerkzeug gelasert werden. Welche Schriftart wäre passend? Können wir ein Logo mit aufnehmen? Wie muss die Datei gestaltet sein, dass nachher ein richtiges Logo dabei herauskommt? Wer nach Beantwortung der Fragen die Aufgabe am besten umsetzen konnte, dessen Logo wurde anschließend zum „Sieger-Logo“ für die Produktion der Märkchen.
Nicht alles funktioniert
Beim Ausprobieren am Laser, den Heiko Gugau mit den Schülern zusammen eingestellt hat, wird dann aber auch schnell klar, dass nicht jede Datei gelasert werden kann: „Die Schüler merken, dass der Laser nicht jede Idee umsetzen kann und manche Logos nicht funktionieren.“
Nach einigen Versuchen und Nachbesserungen haben zwei Gruppen dann passende Entwürfe fertiggestellt. Mit diesen geht es dann weiter an die Spritzgussmaschine und Gugau erklärt den Jugendlichen, worauf sie aufpassen müssen. Denn am Ende sollen die Pfandmärkchen mit der richtigen Farbe und dem richtigen Material herauskommen. „Hier sind tatsächlich alle Schüler bei der Sache“, weiß Gugau, „denn wo, wenn nicht hier, können sich die Schüler ausprobieren und das umsetzen, was man ihnen immer erzählt.“ Und genau hier liegt die Stärke des TG: Die Jugendlichen sehen direkt, wozu man die technischen Hintergründe benötigt, um ein erfolgreiches Ergebnis in Händen zu halten.