Menü
Ein Faltpapier aus Japan

Ein Rennwagen, der in unter zwei Sekunden auf Tempo 100 Stundenkilometer beschleunigt

An der Gottlieb-Daimler-Schule 2 gab es einen Prototypen der Universität Stuttgart zu bestaunen / Schnuppertag am Donnerstag.
Von Peter Maier
Die Schüler und Schülerinnen der Gottlieb-Daimler-Schule 2 und der Rennwagen aus Stuttgart. Bild: z

Die Schüler und Schülerinnen der Gottlieb-Daimler-Schule 2 und der Rennwagen aus Stuttgart. Bild: z

Bild: z

Sindelfingen. Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Wie kann man sich schon heute aktiv damit auseinandersetzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines besonderen Workshops zur Studienorientierung an der Gottlieb-Daimler-Schule 2. Organisiert wurde die Veranstaltung für das Technische Gymnasium Umwelttechnik in Zusammenarbeit mit Studenten der Universität Stuttgart und dem dortigen Rennteam.

Der erste Teil des Workshops startete im Forum der Schule mit einer kurzen Aufwärmübung, bevor die Gruppenarbeit begann. Jede Gruppe erhielt eine Challenge, die Kreativität und technisches Denken verband: Ein Traktor für einen 80-Jährigen sollte entwickelt werden, ein nachhaltiges Fortbewegungsmittel für die Stadt oder ein innovatives Solarbike. Das Ziel? Technik nicht nur zu theoretisieren, sondern selbst mit den Händen zu gestalten, weshalb die Modelle auch mit diversen Materialien wie etwa Knete gebastelt wurden. Durch dieses sogenannte „Prototyping“ konnten die Schüler hautnah erleben, wie technische Ideen entstehen und umgesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Workshops war das Konzept des „Ikigai“ – eine aus Japan stammende Methode zur Selbstreflexion. Mithilfe eines Faltpapiers, das den Lebensweg in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterteilte, beschäftigten sich die Schüler intensiv mit ihren Stärken, Interessen und Zukunftsplänen.

Fragen wie „Wer bin ich?“, „Was will ich?“ und „Welcher Beruf passt zu mir?“ standen dabei im Mittelpunkt. Anschließend wurde gemeinsam erarbeitet, welche Studienmöglichkeiten und Berufsfelder insbesondere im MINT-Bereich infrage kommen und wie das Studium an der Universität Stuttgart strukturiert ist.

Nach einer kurzen Pause versammelten sich alle in der Aula, wo bereits ein besonderer Eyecatcher wartete: Ein Rennwagen des Rennteams der Universität Stuttgart. Das Rennteam entwickelt jährlich einen neuen Prototypen – ein hochmodernes Elektrofahrzeug, das in internationalen Wettbewerben Rekorde bricht.

Das Fahrzeug der Stuttgarter hält den Rekord für die Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in unter zwei Sekunden. Die Studierenden berichteten von den technischen Herausforderungen, dem hohen Zeitaufwand und der interdisziplinären Zusammenarbeit: Neben Maschinenbau und Elektrotechnik sind auch BWL-Studierende in das Projekt involviert. Für Benjamin Schmid, den betreuenden Physiklehrer, ist genau diese Anschaulichkeit wichtig: „Es ist genial zu beobachten, wie reale technische Probleme das Interesse der Schüler wecken. Man kann förmlich zusehen, wie die Begeisterung für Technik steigt.“

Das Konzept der Veranstaltung ging voll auf: Die Schüler konnten nicht nur ihre eigene „Passion“ entdecken, sondern auch erleben, wie innovativ und abwechslungsreich technische Studiengänge sein können. Vielleicht hat der oder die eine an diesem Tag schon den ersten Schritt in Richtung Zukunftsmobilität gemacht.

Neugierig geworden? Am Donnerstag, 20. Februar kann man beim TG Umwelttechnik der GDS2 am „Schnupperunterricht“ teilnehmen, am Mittwoch, 26. Februar gibt es einen „kleinen Infotag“. Weitere Informationen gibt es unter www.gds2.de im Internet.