![Politik trifft Schule bei der Podiumsdiskussion am Sindelfinger Goldberg-Gymmnasium.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/790/61790/61790_Picsart_25-02-10_16-09-14-106.jpg?_=1739203081&w=318&a=1.7777777777777777777777777777778&f=cover)
![Politik trifft Schule bei der Podiumsdiskussion am Sindelfinger Goldberg-Gymmnasium.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/790/61790/61790_Picsart_25-02-10_16-09-14-106.jpg?_=1739203081&w=318&a=1.7777777777777777777777777777778&f=cover)
Gärtringen. Am Sonntag konnten Passanten ein kleines Luftschiff in Rohrau beobachten, das an einer Stromleitung Flugübungen vornahm. Die Hochspannungsleitung, die dort durch das Gewann Friedenäcker am Flugplatz des Modellflugvereins Böblingen verläuft, wird von der Netze BW GmbH betrieben. Der Verteilnetzbetreiber des EnBW-Konzerns testet derzeit neue Techniken zur Inspektion von Freileitungsanlagen aus.
Der Einsatz eines Luftschiffes könnte eine Alternative zum klassischen Begehen von Freileitungen durch Monteure sowie zum Einsatz von Helikoptern und Multikopter-Drohnen sein. Die Netze BW arbeitet dafür im Rahmen eines Feldversuchs mit der Enpulse Ventures GmbH zusammen, ebenfalls ein Tochterunternehmen der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Enpulse unterstützt unter anderem junge Start-ups, die die Energiewende beschleunigen wollen.
Ein solches Start-up ist roboloon, eine Ausgründung der Universität Stuttgart. Die Firma entwickelt autonome Luftschiffdrohnen für die Inspektion linearer Infrastruktur, wie zum Beispiel für Stromnetze, Pipelines und Bahngleise. Damit könnten Überwachung und Wartung solcher Infrastrukturen effizient, sicher, kostengünstig und für die Umwelt nachhaltig unterstützt werden – mithilfe von hochauflösenden Kameras, die Bilder vom Zustand der Anlagen liefern.
Für die Netze BW wird auch der Vergleich mit Multikoptern interessant sein, die bei dem Netzbetreiber bereits im Einsatz sind. Während die Multikopter extrem einfach in der Handhabung sind, bietet das Luftschiff deutlich längere Flugzeiten. Zudem hat roboloon es erstmals geschafft, eine Multikopter-ähnliche Wendigkeit für ihr acht Meter langes Luftschiff zu erreichen – ein Knackpunkt zur Aufnahme hochauflösender Bilder aus den richtigen Blickwinkeln.
In Rohrau fand zunächst nur ein erster Testflug statt. Im März erfolgt dann der eigentliche Probeeinsatz des Luftschiffs an drei Masten der Hochspannungsleitung. Bei dem Luftschiff, das in Gärtringen zum Einsatz kommt, spricht man nicht von einem Zeppelin, sondern von einem „Prallluftschiff”. Das bezeichnet ein Luftschiff, das im Gegensatz zu einem Zeppelin kein starres Skelett besitzt. Seine aerodynamische Form erhält ein Prallluftschiff allein durch den Innendruck des Gases, in diesem Fall nicht entflammbares Helium. Diese Art von Luftschiff kann wie ein Ballon aufgeblasen und entleert werden.