

Seit 2022 dreht sich bei Birgit Tantner alles um die Esskastanie, auch Marone genannt. Sie hat als kleines Start-up eine Brotbackmischung auf der Basis von Kastanienmehl auf den Markt gebracht und will jetzt mit dem „Knäcke Snack“ ein weiteres Produkt aus dem nahrhaften Mehl auf den Markt bringen.
Knackig, immer griffbereit, lecker, ob mit oder ohne Belag, das ist die Basis für die rechteckigen Scheiben, die ein wenig an Knäckebrot aus Schweden erinnern. „Ich bin mit meinen Brotbackmischungen viel auf Messen oder biete auch Verkostungen in Supermärkten an und immer wieder haben die Leute zu mir gesagt: Sehr lecker, wenn es fertig wäre, würde ich es sofort kaufen“, sagt sie. Die Aussage der Kunden und auch der eigene Wunsch, schnell einen sättigenden Snack zur Hand zu haben, waren die Basis für die Entwicklung des Knäckebrots. „Packung aufreißen, reinbeißen und das auch noch auf gesunde Art und Weise, das ist mein Ziel“, sagt die Sindelfingerin.
Die ersten Knäckebrote entstanden in der heimischen Küche. Sie tüftelte an der Rezeptur und wie auch bei ihren Brotbackmischungen legt sie auch dieses Mal Wert auf Bioqualität der einzelnen Bestandteile. Dass auch das Knäckebrot glutenfrei ist, ist für sie ein Pluspunkt. Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe, das sind die Merkmale der rechteckigen Scheiben, in denen Sonnenblumenkerne, Flohsamenschalen, Leinsamen und hochwertiges Rapsöl enthalten sind.
Maronen sind sehr unterschiedlich einsetzbar, ob in Backware oder als Beilage, als Suppe oder Snack. Sie sind sehr nährstoffreich, wirken basisch und halten lange satt, kein Blutzuckeranstieg und somit keine Heißhungerattacken. Sie geben Energie, ohne müde zu machen. „Sie haben es verdient, dass wir sie viel öfter essen und nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt in gerösteter Form“, sagt die bekennende Maroni-Esserin lachend.
Damit das Knäckebrot ohne Konservierungsstoffe lange haltbar ist, wird es bei niedriger Temperatur schonend gebacken. Mittlerweile hat Birgit Tantner eine Bäckerei in der Region gefunden, die ihr Knäckebrot bäckt. „Das gehört einfach dazu, was nützen regionale Zutaten, wenn die Herstellung dann weit weg geschieht“, sagt sie. „Es werden ausschließlich Bioprodukte verwendet, geben keinen Zucker, künstliche Zusatzstoffe oder Aromen dazu“, sagt Birgit Tantner, der Regionalität so weit wie möglich wichtig ist. „Das Kastanienmehl kommt aus Italien, wo die Esskastanie unter anderem schon sehr lange heimisch ist. Sie enthalten viele wertvolle und essenzielle Nährstoffe, erhalten die Biodiversität und fördern so eine nachhaltige Landwirtschaft. Wir brauchen für sogenanntes Superfood nicht immer in weit entfernte Länder gehen, sondern können viel mehr die heimischen Produkte nutzen, das ist mir wichtig.“
Damit sie allerdings mit dem Knäcke Snack in Produktion gehen kann, benötigt sie das nötige Startkapital. „Eine Crowdfunding-Kampagne finde ich da die ideale Lösung. Die Leute geben Geld und bekommen dafür das Produkt, sobald es produziert wird“, sagt sie und erläutert das Konzept. „Sollte das Finanzierungsziel nicht erreicht werden, wird auch kein Geld fließen. Das heißt, meine Unterstützer haben kein Risiko.“ Im ersten Schritt wird es das Knäckebrot mit Sesam oder mit Rosmarin geben. „Klar habe ich noch andere Geschmacksrichtungen im Kopf, aber man muss immer klein anfangen“, betont sie, die sich in den vergangenen Wochen weniger ums Backen als ums Vermarkten gekümmert hat. „Eine Crowdfunding-Kampagne hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn man das Produkt entsprechend präsentiert.“ Gemeinsam mit dem Böblinger Video-Creator Philip Fricker hat sie Reels gedreht, entsprechende Beiträge für die sozialen Medien vorbereitet und ganz „nebenbei“ auch immer wieder mit Freunden das Produkt getestet. Im März hat Birgit Tantner beim Start-up BW Elevator-Pitch-Regional-Cup den zweiten Platz erreicht. „So was motiviert natürlich zusätzlich“, sagt sie. Der damals angestrebte nächste Schritt, ein fertiges Maroni-Brot auf den Markt zu bringen, ist vorerst auf Eis gelegt. „Es ist schwierig in der Lebensmittelbranche, seine Produkte zu platzieren, zumal man auch immer große Margen bereitstellen muss“, sagt sie. Deshalb wird es das Knäckebrot nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion zunächst nur in ihrem Online-Shop geben.
Kastanienmehl ist sehr nahrhaft, es enthält wertvolles Eiweiß und liefert wichtige Nährstoffe. Im Gegensatz zu herkömmlichen Getreidesorten ist es glutenfrei. Es schmeckt leicht süßlich und war schon im Mittelalter ein Grundnahrungsmittel der einfachen Leute.
Es kann beispielsweise bei Müslis, bei Backwaren oder Smoothies als Ersatz für Zucker als Süßungsmittel dienen.
In der Vergangenheit war der Anbau von Esskastanien gerade in den Bergregionen Italiens sehr wichtig, bildeten doch die Kastanien einen wichtigen Bestandteil der Nahrung, da ein Getreideanbau nur schwer oder gar nicht möglich war.
2018 wurde der Maronenbaum sogar zum Baum des Jahres gewählt, da man alles an ihm nutzen kann, bis hin zu seinen Früchten.
Info:
Die Crowdfunding-Kampagne steht unter www.startnext.com/maroni-knaeckebrot. Weitere allgemeine Informationen unter https://www.mymakery.de/