

Sindelfingen. Im Zuge geplanter Werksmodernisierungsmaßnahmen am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen wurde am Montagnachmittag bei Erdarbeiten ein Kampfmittel entdeckt. In enger Abstimmung mit dem Mercedes-Benz-Werk, den zuständigen Behörden und den Experten des Kampfmittelräumdienstes wurde die Bombe entschärft und beseitigt.
Zunächst wurden Teilbereiche des Werkes ab 17 Uhr vorsorglich evakuiert. Die Entschärfung selbst begann um 18 Uhr.
Um 18.19 Uhr kam dann die Entwarnung: Die Weltkriegsbombe wurde erfolgreich durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) entschärft. Die Bombe befand sich auf der Baustelle für die neue Lackieranlage.
Außer dem Kampfmittelbeseitigungsdienst waren auch Rainer Just in seiner Funktion als Leiter des Sindelfinger Amts für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz, der Leiter des Ordnungsamts der Stadt Sindelfingen, Mehmet Koc, sowie die Werksfeuerwehr vor Ort.
Die Weltkriegsbombe, die am Montag entdeckt wurde, ist nicht die erste, die auf dem Gelände des Sindelfinger Mercedes-Benz-Werks gefunden wurde. Im Februar 2017 wurden bei Bauarbeiten innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Fliegerbomben gefunden - damals mit wesentlich größeren Auswirkungen für Werk und Anwohner. Die SZ/BZ schrieb: "Zum zweiten Mal in nur 24 Stunden scheint für über 1000 Menschen in Sindelfingen die Zeit stehen zu bleiben. Am Tag nach dem Bombenfund im Mercedes-Werk am Mittwoch graben Bauarbeiter die nächste Fliegerbombe an. Es wird eine Nervenschlacht für Anwohner, Feuerwehr und Rettungskräfte. Erst kurz nach Mitternacht ist der Spuk zu Ende."
Nach Unterlagen im Sindelfinger Stadtarchiv hat es bei den Fliegerangriffen auf das Daimler-Werk am 14. August 1944 sowie am 10. und 13. September 1944 über tausend Bombenabwürfe gegeben.
Auch in Böblingen werden immer wieder Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.