Noch 2 Klagen sind übrig
Verschiedene Planrechtsverfahren sind bereits abgeschlossen, einige laufen noch. Der Bau der notwendigen Eisenbahnbrücke über die Bundesstraße in Calw ist bereits im Gange. Die Lager rechts und links von der Straße werden jetzt im Herbst und im kommenden Frühjahr hergestellt. Der Stahlüberbau soll aber erst kommen, kurz bevor die Strecke befahrbar ist.
Auch in Weil der Stadt ist eine Brücke über die Bundesstraße Richtung Renningen notwendig. Hier gibt es eine Plangenehmigung. In diesem Herbst sollen die Arbeiten ausgeschrieben und im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden.
Für das größte Bauwerk innerhalb der Strecke, den neuen Tunnel bei Ostelsheim, sind die Planungen längst abgeschlossen, und das Planfeststellungsverfahren läuft. Eine Klage wurde mit Zustimmung des Klägers beendet. Eine zweite von der Stadt Weil der Stadt läuft auf einen Vergleich zu.
Die alten Stützmauern entlang der Strecke können teilweise noch verwendet werden, was Kosten einspart. Kleinere Maßnahmen wie eine Haltepunktverlegung und eine andere Bahnübergangsregelung in Althengstett stehen planerisch vor dem Abschluss.
Wegen der noch anhängigen Klage des Naturschutzbundes (NABU) wegen der Fledermäuse in den beiden Bestandtunneln gab es ein Gespräch mit dem Verkehrsminister als Moderator (die SZ/BZ berichtete). Dabei wurde eine Tunnellösung favorisiert mit zwei Kammern, eine für den Zug, die andere für die Fledermäuse.
Lärmschutzwand
Die beiden Tunnel sind zum Glück groß genug dafür. Der Tunnel für die Fledermäuse soll so stark abgedichtet werden, dass die Tiere weder durch Licht noch von Geräuschen vom Zug etwas mitbekommen. „Es entsteht eine Art Lärmschutzwand“, erklärte Michael Stierle.
Jetzt im Sommer konnte bei einem hohen Schwärme-Verhalten diese Lösung simuliert werden. Im Oktober sollen die Daten ausgewertet sein. Bislang ist die Klage beim Verwaltungsgerichtshof auf „ruhig“ gestellt. „Wenn die Lösung mit den Kammern funktioniert, erwarten wir vom NABU, dass er seine Klage zurückzieht“, betonte Geschäftsführer Stierle vor den Gemeinderäten. Auch bei einer gerichtlichen Entscheidung glaubt sich der Landkreis als Gewinner. Aber das dauere vier oder fünf Jahre, erklärte Michael Stierle. So lange wolle man nicht warten. Im nächsten Jahr sollen alle „Kleinmaßnahmen“ angefangen werden.