Sindelfinger Kirchengemeinde St. Joseph unterstützt Hospizarbeit
Sindelfingen. Hospizarbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Tod, der zum Leben dazugehört. Dies eint den Hospizverein Region Böblingen-Sindelfingen und den ökumenischen Hospizdienst Böblingen. Bei einem Informationsabend in der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Sindelfingen zeigten die beiden Vereine auf, was ihre Inhalte sind, was sie eint und worin sie sich unterscheiden.
„Wir wollen diesem wichtigen Thema innerhalb der Gesellschaft einen Raum geben und zeitgleich auch die Arbeit der beiden Vereine mit einer Spende unterstützen“, sagt Kirchengemeinderätin Andrea Lipowsky-Müller zu Beginn der Veranstaltung.
Die Begleitung von Menschen in der letzten Phase ihres Lebens und auch die Begleitung der Angehörigen gehört bei beiden Vereinen mit dazu. „Wir wollen ein wohnortnahes, stationäres Angebot schaffen und freuen uns, dass dies im Juli 2025 eröffnet werden kann“, sagt die erste Vorsitzende des Vereins „Hospiz Region Böblingen-Sindelfingen“, Maria Dries-Koblowsky, und zeigt die Unterschiede zur Palliativpflege im Krankenhaus auf. „Wir richten uns nach den Bedürfnissen unserer Gäste, es gibt keinen strengen Zeitplan. Wer zu uns kommt, bei dem ist eine Heilung ausgeschlossen.“ Neben der Versorgung der Gäste im Hospiz durch speziell ausgebildete Fachkräfte gehört die ehrenamtliche Arbeit durch den Verein dazu. Das künftige Hospiz „In der Mitte in der Region Böblingen-Sindelfingen“ wird zu 95 Prozent durch die Krankenkassen finanziert, die restliche Summe muss durch Spenden und Mitgliedsbeiträge erbracht werden. „Umso mehr freut es uns, dass die Kirchengemeinde uns dieses Jahr mit einer Spende bedacht“, sagt Maria Dries-Koblowsky.
Während der Hospizverein Region Böblingen-Sindelfingen ein stationäres Angebot auf den Weg bringt, ist der ökumenische Hospizdienst Böblingen seit vielen Jahren ein ambulantes Angebot, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche. Der ambulante Hospizdienst Böblingen geht vor Ort, begleitet Schwerkranke und Sterbende und unterstützt Angehörige. Dazu gehört Beratung in dieser besonderen Zeit, Hilfe und Unterstützung. „Dies geschieht alles ehrenamtlich und kostenlos“, sagt Birgit Hospotzky, Koordinatorin für den Bereich für den Erwachsenenhospizdienst. „Wir wollen mit unserer Arbeit das Thema Sterben wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken, dazu informieren wir auch gerne in Schulen oder wie hier in einer Kirchengemeinde.“
„Zur eigentlichen Arbeit, welche unter absoluter Verschwiegenheit stattfindet, gehört auch das Dasein, Zeit haben, Gesellschaft leisten, Zuhören, aber auch miteinander Schweigen, wenn es gewünscht ist.“ Während die Vermittlung in ein stationäres Hospiz durch einen Arzt stattfindet, ist der ambulante Hospizdienst ein freies Angebot, bei dem die Angehörigen auf den Verein zukommen.
Im Anschluss an die Vorstellung der Arbeit und den Austausch mit den Anwesenden überreichten Helga Jakubowski, Ehrenamtskoordinatorin der katholischen Gesamtkirchengemeinde, und Kirchengemeinderätin Andrea Lipowsky-Müller den beiden Vereinen eine Spende von jeweils 1 000 Euro.