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In der Johanneskirche

Sindelfingen: Pfarrerehepaar Schnabel verabschiedet

Jens Schnabel wird Religionslehrer an der Mildred-Scheel-Schule in Böblingen, seine Frau geht in den Ruhestand.

Von Renate Lück
Dekan Markus Frasch verabschiedet Dr. Jens Schnabel und Gabriele Schnabel aus Sindelfingen.

Dekan Markus Frasch verabschiedet Dr. Jens Schnabel und Gabriele Schnabel aus Sindelfingen.

Bild: Lück

Sindelfingen. Die Johanneskirche war beim ökumenischen Sommergottesdienst am Sonntag voll. Das lag daran, dass viele Jugendliche, die bei den Ferienfreizeiten mithelfen, gesegnet und ausgesandt wurden. Und dass das Pfarrerehepaar Schnabel verabschiedet wurde.

Wegen des unsicheren Wetters hatte der Kirchengemeinderat kurzfristig entschieden, nicht vor der Kirche zu feiern. Drinnen war es dann ebenso warm wie draußen, weil sich so viele Musiker die Bänke mit den Gästen teilen mussten. Dabei saßen der CVJM-Posaunenchor, der den Gottesdienst mit Schmackes begann, und das junge Ensemble, das ebenfalls Lieder begleitete, in den Ecken neben dem Altar. Den Psalm 27 betete Pfarrerin Gabriele Schnabel mit der Gemeinde. Dann brüllte jemand: „Jesus, Jesus!“ Andere mahnten: „Sei still.“

Ein Blinder wollte zu Jesus und der sah ihn auch, trotz der vielen Menschen, und heilte ihn. Luca Sigle, Jugendreferent beim CVJM, bezog sich in der Predigt auf diese Geschichte. Er betonte, dass man jemanden erst einmal wahrnehmen müsse, bevor man fragt: Was kann ich für dich tun? Dann kann man Licht in sein Dunkel, in sein Leben bringen. Jesus habe es vorgemacht und die Menschen bedingungslos geliebt. Er wünschte den Ehrenamtlichen, die sich in den Freizeiten um Jüngere kümmern und im Konfirmandenunterricht mithelfen, dass sie dabei auch Wertschätzung erleben. Pfarrer Dr. Jens Schnabel rief alle nach vorn, die im Täle, bei der Stara, im Zeltlager Stetten und als Konfi-Teamer aktiv sind, und las abwechselnd mit seiner Frau den Segen vor, den erwachsene Mitarbeiter den Jungen weitergaben.

Sie kehren Sindelfingen den Rücken

Dekan Markus Frasch verabschiedete das Ehepaar, da sie Sindelfingen verlassen. Gabriele Schnabel bleibt zwar Pfarrerin, ist aber von der Tageslast befreit und geht in den Ruhestand. Sie hatte gleich nach der Vikarsausbildung das erste Mal einen Hirntumor. Der beruhigte sich, kam aber vor zwei Jahren wieder, weshalb sie nun nicht mehr arbeiten kann. Sie gab Religionsunterricht an der Sommerhofenschule und gestaltete Familien- und Sondergottesdienste. Ihr Mann kümmerte sich viel um Jugendliche, denen er Gitarrespielen beibrachte und mit denen er Weihnachts- und Osterspiele inszenierte.

Kirchengemeinderat Jürgen Ruckh, der sowohl im Posaunenchor mitspielt als auch bei Cocktail Vocale singt, kündigte als Mafioso verkleidet das Lied „Everybody Loves Somebody“ an, das die Blechbläser unter der Leitung von Elke Ziegler mit Schwung unter die Leute brachte. Joki-Chor und Paulus-Verstärkung sangen Lieder, die Michael Kuhn musikalisch neu unterlegt hatte und am Schluss das für Schnabels geschriebene: „Das wünsch ich euch“. Die Gruppe Cocktail Vocale bedankte sich dafür, dass sie in den Kirchenräumen proben darf und dass Pfarrer Schnabel seine Predigt ihren Liedern anpasste.

Pfarrer Jens Junginger zitierte den Prediger aus der Bibel mit „Alles hat seine Zeit“ und schaute zurück auf die zwölf Jahre Schnabel als Stellenteilende und als Familie. Es gab Schönes und Beschwerliches, wie die Haushaltspläne und die Diskussionen um die Kirchengebäude. Damit sie es nun fröhlicher angehen können, schenkte ihnen das Kollegium einen Restaurant-Gutschein. Ingrid Wedl erinnerte an die gemeinsame ökumenische Arbeit und dankte für die musikalischen Beträge. Auch Pastor Maik Berghaus von den Baptisten dankte für die musikalische Gestaltung der Friedenswoche und bei der Evangelischen Allianz.

Sebastian Köstel sprach für die Konfi-Teamer, die viel von Dr. Schnabel gelernt hätten. Und die vier Kirchengemeinderäte Elli Bringmann, Elke Klengel, Rosemarie Reitinger und Jürgen Ruckh schenkten dem Ehepaar Schnabel 12 immaterielle Wünsche für die Zukunft.