Sindelfingen: 60 Jahre Haus der Familie

Sindelfingen. Unterstützung geben, Familien in Fragen der Erziehung begleiten, das ist seit sechzig Jahren die Basis der Arbeit im Haus der Familie. Was am 17. Januar 1964 mit der Gründung als Mütterschule und einem kleinen Programm auf drei DIN-A5-Seiten begann, hat sich in den Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Familien weiterentwickelt.

„Elternschaft war und ist etwas Wunderbares und gilt es zu unterstützen“, sagt Eva Schaber, die seit 1995 die Familienbildungsstätte leitet. „Sie ist aber auch immer herausfordernd gewesen, wird es immer mehr und verändert sich, so wie sich auch die Gesellschaft verändert.“ Als eine begleitende Ratgeberrolle zum einen und zum anderen als ein Ort des Austausches versteht sich das Haus der Familie. Angebote und Räume schaffen, um Wissen zu vermitteln, aber auch als Treffpunkt, damit sich die Kursteilnehmer untereinander austauschen können, das war und ist schon immer das Fundament der Arbeit. „Wir sind offen für alle, arbeiten kultur- und nationenübergreifend,“ betont Eva Schaber.

Vielfältiges Angebot

Das Angebot im Haus der Familie hat sich in den Jahrzehnten immer wieder gewandelt, geblieben sind unter anderem die klassischen Säuglingspflegekurse, die Angebote zu Fragen der Erziehung, des Zusammenlebens, Dinge, die Haushalt und Kreativität betreffen. „Wir stellen uns immer wieder die Frage, wie können wir Eltern, also Mütter und vermehrt auch Väter, erreichen. Dazu sind wir ein engagiertes Team, das seit vielen Jahren zusammenarbeitet und das Thema zu seiner Sache macht und immer mitdenkt,“ sagt Eva Schaber. Neben dem Team der Familienbildungsstätte sind es die rund 150 Lehrkräfte, die sich auskennen, sich engagieren, neue Ideen mit einbringen und deren Arbeit von hoher Qualität ist, so Eva Schaber.

Der Wandel zeigt sich auch daran, dass das Programmheft im Laufe der Jahre immer wieder in veränderter Form erschienen ist. Seit 2020 ist das komplette Programm ausschließlich online nachzulesen. „Das hat sowohl finanzielle als auch personelle Gründe“, sagt Eva Schaber. Ein Flyer soll das Interesse wecken und führt dann zur entsprechenden Webseite.

Neben dem reinen Kursangebot steht das Angebot im Haus der Familie auf weiteren Säulen. So gehören die Familienzentren Sindelfingen seit 2013 mit ihrem Angebot direkt in den beteiligten Kindertagesstätten genauso dazu wie das Programm „Familie am Start“, das 2010 als aufsuchende Arbeit Mütter und Väter kostenlos berät und begleitet. Dazu kommen auch noch die „Familienpaten“, welche in Kooperation mit dem Kinderschutzbund sich um Familien kümmern. „Die Vielfalt unserer Angebote ist deshalb so wichtig, weil wir so eine große Bandbreite an Eltern und solchen, die es werden, erreichen“, betont Eva Schaber. Gerade diese niedrigschwelligen Angebote sind es, die dem Team wichtig und nur dann leistbar sind, wenn eine verlässliche Finanzierung besteht.

Träger ist die evangelische Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen. „Familie ist das Fundament für eine funktionierende Gesellschaft und wir als Kirche tragen dazu unseren Teil bei,“ sagt Jens Junginger, der als Ansprechpartner des Trägers fungiert. Seit 2019 ist das Haus der Familie in der Trägerschaft der Gesamtkirchengemeinde und wird neben der Gesamtkirchengemeinde durch die Stadt Sindelfingen, den Landkreis Böblingen und den evangelischen Kirchenbezirk finanziell unterstützt.

Info:

Am kommenden Samstag, 12. Oktober, von 14.30 bis 16 Uhr feiert das Haus der Familie Sindelfingen-Böblingen sein Jubiläum. Auf dem Programm stehen Grußworte, Kaffee und Kuchen, auch die Mitmachaktion unter dem Motto „Aus voller Kehle für die Seele – Lieder aus den letzten 60 Jahren für Groß und Klein“. Gemeinsam mit Patrick Bopp soll im Stiftshof, Stiftsstraße 6, Sindelfingen, im großen Saal gesungen und gefeiert werden.

Mehr Infos unter: www.hdf-sindelfingen.de