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Schwertstraße: Asphalt statt Grün

Nach Umbau der Sindelfinger Schwertstraße sehen die Verkehrsteilnehmer grau. Die Stadt möchte dies wieder ändern.
Von Martina Kalus
Die Verkehrsinseln sind versiegelt.

Die Verkehrsinseln sind versiegelt.

Bild: Maschke

Sindelfingen. SZ/BZ-Leser Boris Maschke aus Sindelfingen bekam einen Schreck, als er zum ersten Mal seit dem Umbau wieder die Schwertstraße entlang kam. „Auf den ersten Blick sieht alles schick aus. Doch dann sah ich die neu angelegten Verkehrsinseln. Fassungslos macht es mich, dass diese komplett mit Asphalt versiegelt wurden.“ Ausgerechnet auf einer Straße, die von sehr großen versiegelten Flächen, zum Beispiel durch Parkplätze der umliegenden Geschäfte und Betriebe, umgeben sei, wo sich die ganze Umgebung an sonnigen Tagen besonders stark aufheize, sagt er.

Er fragt sich wie das angesichts des Klimawandels noch so gebaut werden könne, denn jedes Stück Fläche, dass nicht für den Verkehr freigehalten werden muss, sollte seiner Meinung nach als Grünfläche genutzt werden. „In den kommenden Jahren werden wir über jeden einzelnen Baum dankbar sein, der die Hitzetage ein wenig lindert.“ Gleich mehrere Bäume hätten hier Platz. Diese würden auch die Einsehbarkeit der Kreuzung nicht beeinträchtigen, da es dort eine Ampel gäbe. „Sollte die Pflanzung von Bäumen aufgrund von Leitungen und Rohren nicht möglich sein, so sollte es dennoch realisierbar sein, hier wenigstens Blühflächen oder Beete mit hitzeresistenten Stauden anzulegen, vergleichbar den Beeten am Straßenrand im Kreuzungsbereich der Schwertstraße/Eschenbrünnlestraße. Oder als Minimallösung wenigstens Rasenflächen anzulegen, statt noch mehr Flächen zu versiegeln.“ Er fragte sich, ob die Versiegelung nur provisorisch ist und wandte sich damit an die SZ/BZ.

Auf Nachfrage der SZ/BZ sagt Lea Koch, vom Hauptamt der Stadt Sindelfingen, zu der Thematik: „Die Stadt Sindelfingen ist bemüht, möglichst viele befestigte Flächen zu entsiegeln und wenn möglich, Grünflächen zu erstellen.“ Dies habe sowohl ökologische als auch gestalterische Aspekte im Umgang mit dem Verkehrsraum. „Im Zuge der Planung der Schwertstraße wurde ein Multifunktionsstreifen vorgesehen, der die zahlreichen Verkehrs- und Erschließungssituationen der angrenzenden Gewerbegrundstücke berücksichtigt. Die städtebauliche Entwicklung im Quartier, unter anderem mit der laufenden Planung zur Entwicklung des Goldbachquartiers, konnte beim Umbau der Verkehrsanlagen nicht abschließend berücksichtigt werden und wird sich voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt wieder verändern.“ Hinzu würden Interims- und Zwischenzustände kommen, die zur Entscheidung geführt haben, die Verkehrsinseln im Multifunktionsstreifen im ersten Schritt zu befestigen.

Die Stadt Sindelfingen plant, die genannten Flächen in den Verkehrsinseln soweit möglich zu entsiegeln und mit einer geeigneten Bepflanzung zu versehen.