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Ganztägig

Am Freitag streiken die Busfahrer im Kreis Böblingen

Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen. Auch der Stadtverkehr Böblingen/Sindelfingen ist betroffen.
Von Isabell Gospodarczyk
Der öffentliche Nahverkehr steht heute wieder still.

Der öffentliche Nahverkehr steht heute wieder still.

Bild: Cardoso

Kreis Böblingen. Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag, 21. Februar, zum Warnstreik im privaten Omnibusgewerbe aufgerufen. Davon betroffen sind über 30 Betriebe, darunter die Firma Pflieger, die den Stadtverkehr in Sindelfingen und Böblingen fährt. In Leonberg, Weissach, Rutesheim, Renningen und Malmsheim beteiligen sich die Beschäftigten des Unternehmens Wöhr Tours, das unter anderem die Linie 634 zwischen Weissach und Leonberg bedient. Auch FMO (Friedrich Müller Omnibusunternehmen) ist von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Das Unternehmen betreibt unter anderem die Schnellbuslinie X76 zwischen Böblingen und Waldenbuch.

Verhandlungen gescheitert

Laut Verdi sind die Verhandlungen mit dem WBO (Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer) in vierter Runde gescheitert. Die Gewerkschaft fordert unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „Trotz der vorangegangenen mehrtägigen Warnstreiks mit hoher Beteiligung haben die Arbeitgeber ihr Angebot nur wenig verbessert“, heißt es seitens Verdi. Die Arbeitgeber bieten 3 Prozent mehr Lohn zum 1. Juli 2025 und 2,5 Prozent mehr zum 1.7.2026 bei einer Laufzeit von 28 Monaten. Dazu eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro für die ersten sechs Monate des Jahres 2025, geht aus der Pressemitteilung des WBO hervor.

Die Arbeitgeber hätten am Verhandlungstisch zu wenig Bewegung und Kompromissbereitschaft gezeigt, so Verdi-Verhandlungsführer Jan Bleckert. Nun bereitet sich die Gewerkschaft auf die Urabstimmung vor: Stimmen über 75 Prozent der Mitglieder zu, ist ein unbefristeter Erzwingungsstreik möglich. Zuvor ist noch ein Verhandlungstag mit dem WBO am 25. Februar angesetzt.

WBO sei "deutlich entgegengekommen"

Der WBO sieht das anders: Er sei den Arbeitnehmern in der vierten Verhandlungsrunde mit einem verbesserten Angebot deutlich entgegengekommen. „Die Gewerkschaft hat sich jedoch nur wenig bewegt und im Wesentlichen an ihren völlig überzogenen Forderungen festgehalten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Angebot hat zudem unter anderem beinhaltet, die Vergütung der Auszubildenden um 200 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr zu erhöhen und um 75 Euro brutto  im zweiten Ausbildungsjahr, sowie eine betriebliche Altersvorsorge zum 1. Januar 2026 einzuführen. Mit diesem Angebot würden die Arbeitgeber an ihre "absolute Schmerzgrenze" gehen.

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) bittet seine Fahrgäste, sich auf den Warnstreik einzustellen und auf www.vvs.de über alternative Verbindungen zu informieren. S-Bahnen, Regionalzüge und Nebenbahnen sind vom Streik der Gewerkschaft Verdi nicht betroffen.

Welche Linien sind im Kreis Böblingen betroffen?

- Alle Linien des Stadtverkehrs Böblingen/Sindelfingen, sowie die von Pflieger betriebenen Regionallinien im Raum Calw und Weil der Stadt und die Linie 745.
- Leonberg, Weissach, Rutesheim, Renningen, Malmsheim (Wöhr Tours): 634, 634A, 635, 636 und 637

- FMO-Linien im gesamten Kreis: 663, 665, 734, 751-753, 755-757, 760-761, 760A, 761A, 783, X16, X76, 826-828, 826A, X82 und die Nachtbuslinien N18, N74 und N77