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Sperrung beginnt um 23 Uhr

Möglicher Blindgänger unter der A 81: Rudolf-Diesel-Straße und Flugfeld-Allee in der Nacht auf den 23. April gesperrt

Bei Kampfmittelsondierungen wurden Anomalien im Bereich der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen entdeckt. Für weitere Untersuchungen muss nicht nur ein Stück der A 81 gesperrt werden, sondern auch die Umgebung um den Fund herum.

Von Isabell Gospodarczyk
Im Bereich des Mittelstreifens an der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Anomalien festgestellt, die er nun untersucht.

Im Bereich des Mittelstreifens an der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Anomalien festgestellt, die er nun untersucht.

Bild: Dettenmeyer

Böblingen/Sindelfingen. Möglicherweise ist ein Blindgänger unter der A 81 im Bereich der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen entdeckt worden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) ist bei Sondierungen darauf gestoßen. Nun müssen die Experten den Fund untersuchen. Deshalb muss die A 81 in der Nacht auf den 23. April gesperrt werden – sowie auch die Umgebung um den Fund herum, wie Rainer Just, Leiter des Amts für Feuerwehr und Bevölkerungsschutz in Sindelfingen, ankündigt. Dazu gehören die Rudolf-Diesel-Straße und die Flugfeld-Allee.

Ob es wirklich eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist, muss der Kampfmittelbeseitigungsdienst nächste Woche herausfinden. Bei den bisherigen Untersuchungen, die der KMBD im Rahmen des A81-Ausbaus durchführt, haben die Spezialisten eine Anomalie im Bereich des Mittelstreifens der Autobahn an der Anschlussstelle Böblingen-Sindelfingen festgestellt. Was genau dahintersteckt, ist noch unklar: „Das könnte ein Eisenteil sein, ein Stahlträger, eine Gießkanne oder Ähnliches – oder eben ein besagter Kampfmittelfund“, sagt Rainer Just.

Spezialfirma gräbt 4,50 Meter tief

Um das herauszufinden, muss gegraben werden. Das übernimmt eine Spezialfirma. Die Grabungen beginnen am Dienstag bereits früh am Vormittag, sagt die städtische Pressesprecherin Katrin Sadroschinski, da ungewiss sei, wie viel Zeit die Firma braucht – das hängt unter anderem von der Bodenbeschaffenheit ab.

Die Firma buddelt 4,50 Meter tief in den Boden, bis an die Anomalie heran. Dann sind die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes an der Reihe. Sie rücken am Abend an. Die Spezialisten gehen in die Grube und stellen fest, ob es beispielsweise ein Stahlträger ist oder eine Bombe, erklärt Rainer Just. „In dem Bereich wird’s dann erst gefährlicher, weshalb die Autobahn ab circa 23 Uhr gesperrt werden muss. Auch die Umgebung um das Zentrum des Fundes muss gesperrt werden: Die Flugfeld-Allee und Rudolf-Diesel-Straße.“ Je nachdem, wie groß diese mögliche Bombe ist, wird der Sperr-Radius festgelegt. „Wir sperren in einem Worst Case großen Sperr-Radius ab, damit wir nachher nicht ausdehnen müssen.“

Die Bevölkerung sei kaum betroffen: „Wir müssen nur ein paar Personen umverlegen, die Planung läuft.“ Das sind laut der städtischen Sprecherin 19 Personen. Ebenfalls betroffen ist das Mercedes-Benz-Werk, aber auch dort sind die Planungen laut Rainer Just weit vorangeschritten. Er betont, dass aktuell keine Gefahr von dem möglichen Kampfmittel im Boden ausgehe. „Alles läuft völlig ungefährlich – bis auf die Entschärfung der Bombe.“ Das Verkehrsaufkommen in der Nacht sei abschätzbar, die Einschränkungen für die Bevölkerung so gering wie möglich.

Dass der Kampfmittelbeseitigungsdienst im Rahmen der Bauarbeiten zur Erweiterung der A 81 im Einsatz ist, liegt daran, dass im Zweiten Weltkrieg die Einflugschneise Richtung Mercedes-Benz-Werk stark bombardiert worden sei, erläutert Rainer Just. Nicht alle Kampfmittel sind dabei explodiert. Deshalb führt der KMBD bei Bauarbeiten Kampfmittelsondierungen durch.

Hotline

Die Stadt Sindelfingen weist darauf hin, dass Bürgerinnen und Bürger bei Fragen werktags von 8 bis 16 Uhr eine Hotline nutzen können. Die Hotline ist unter 07031/95405-75 zu erreichen. Am Dienstag, 22. April, ist die Hotline ganztägig und bis zum Ende der Untersuchungen am darauffolgenden Morgen erreichbar.

Sperrung

Die A 81 wird vom 22. auf den 23. April zwischen den Anschlussstellen Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb gesperrt. Die Sperrung beginnt am Dienstag um 23 Uhr und dauert voraussichtlich bis Mittwochmorgen, 5 Uhr. Die Anschlussstelle wird um 22.30 Uhr geschlossen. Der Verkehr wird ab der Anschlussstelle Sindelfingen-Ost und Böblingen-Hulb aus- beziehungsweise wieder eingeleitet. Verkehrsteilnehmer sollen bereits ab 21.30 Uhr mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen, heißt es aus dem Rathaus. Die Umleitungen werden ausgeschildert, so die städtische Sprecherin Katrin Sadroschinski.