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Benefizkonzert in Böblingen

Mit der Musik Grenzen überwinden

Die Musik- und Kunstschule Böblingen veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem „Förderverein Junger Geiger “ eine Benefizaktion zugunsten der städtischen Flüchtlingshilfe. Das Konzert im Europasaal der Kongresshalle findet am Sonntag, 24. April 2022, statt und beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Von Peter Maier
Solistin an der Geige: Die gebürtige Ukrainierin Eva Rabchevska. Bild: z

Solistin an der Geige: Die gebürtige Ukrainierin Eva Rabchevska. Bild: z

Böblingen. Musik überwindet Grenzen und verbindet – mit diesem Motto hatte das renommierte Landesjugendorchester Baden-Württemberg in seinem Jubiläumsjahr 2022 eine Konzertreise in die Ukraine geplant. Für den 50-jährigen Geburtstag des Orchesters stehen nun Konzerte unter anderem in Böblingen auf dem Programm. Mit dem Auftritt der ukrainischen Geigensolistin Eva Rabchevska ist der verbindende Bogen zur Ukraine gespannt und die Kraft der Musik wird sicher an diesem Abend zu spüren sein.

Um dem Benefizzweck zu unterstützen und Nachdruck zu verleihen, verzichtet der Landesverband als Träger des Orchesters auf die Gage für das Konzert in Böblingen. Mit freiem Eintritt und anschließenden Spendenaufruf zu diesem Sinfoniekonzert soll so ein weiterer Akzent im Rahmen der solidarischen Hilfe für geflüchtete Menschen in Böblingen gesetzt werden.

Hintergrund Landesjugendorchester

Bereits seit 1972 begeistert es mit Spielfreude und einem herausragenden Niveau das Publikum und Kritiker gleichermaßen. Als Auswahlorchester versammelt es die besten musikalischen Nachwuchstalente des Bundeslandes zwischen 13 und 20 Jahren und zählt zu den bedeutendsten Maßnahmen musikalischer Spitzenförderung auf Landesebene. Zweimal im Jahr kommen die jungen Talente aus allen Teilen Baden-Württembergs zu einer konzentrierten Probephase zusammen, um mit renommierten Dirigenten, Solisten und Dozenten anspruchsvolle Werke der großen sinfonischen Orchesterliteratur einzustudieren und diese im Anschluss gemeinsam auf die Bühne zu bringen.

Anlässlich seines 50. Jubiläums begibt sich das Landesjugendorchester als Kulturbotschafter der Jugend Baden-Württembergs vom 14. bis 28. April 2022 auf Konzerttournee. Dabei soll die Reise auch als musikalisches Signal der europäischen Idee für die künftigen Generationen verstanden werden. Nach einer öffentlichen Generalprobe in Ochsenhausen, wird das Landesjugendorchester nach Stationen in Metzingen und Böblingen in den „europäischen Hauptstädten“ Straßburg und Brüssel zu Gast sein. Im Rahmen der Tournee waren ursprünglich auch Konzerte in Kiew und Charkiw geplant.

In Charkiw wollte sich das Landesjugendorchester mit jungen Musiker/innen der dortigen Spezialschule für Musik treffen. Die Jugendlichen wollten sich kennenlernen, gemeinsam musizieren, Freundschaften schließen, miteinander und voneinander lernen. Zutiefst schockiert und in großer Sorge um seine Partner vor Ort blickt das Landesjugendorchester auf den sinnlosen russischen Angriffskrieg. Die Gedanken und Solidarität des Orchesters sind bei den Menschen in der Ukraine. Einige der Konzerte der Orchestertournee werden als Benefizkonzerte stattfinden.

Die Leitung des Orchesters liegt bei Johannes Klumpp, der dem Landesjugendorchester Baden-Württemberg seit 2014 eng verbunden ist und seither jede dritte Arbeitsphase des Orchesters leitet. Neben seinem Engagement für das Landesjugendorchester ist Johannes Klumpp Chefdirigent des Folkwang Kammerorchesters in Essen sowie Künstlerischer Leiter der Heidelberger Sinfoniker. Eine rege Konzerttätigkeit führ ihn zudem zu renommierten Orchestern wie dem mdr-Sinfonieorchester, dem Staatsorchester Stuttgart, der Weimarer Staatskapelle, der Dresdner Philharmonie oder dem Orquestra Ciudad de Granada.

Als Solistin ist die junge ukrainische Geigerin Eva Rabchevska beim Landesjugendorchester zu Gast. 1996 in Lwiw geboren, debütierte sie bereits im Alter von acht Jahren mit dem Kammerorchester Lwiw. In den vergangenen Jahren hat sie zahlreiche Preise gewonnen.

Auf dem Programm stehen Robert Schumanns dramatische „Manfred-Ouvertüre“ op. 115, Max Bruchs berühmtes Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26 und Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68.