Maichinger Festwirte Klauss & Klauss: „Wir freuen uns total aufs Volksfest – und die Leute offenbar auch“
Maichingen/Stuttgart. Die SZ/BZ hat mit den Brüdern über die Erfahrungen der Corona-Zeit und die Vorbereitungen für das zweitgrößte Volksfest der Welt gesprochen.
Wie fühlt es sich an, wieder fürs Volksfest zu planen?
Dieter Klauss: „Wir freuen uns total aufs Volksfest. Und den Leuten geht es offenbar genau so. Wir sind sehr zufrieden mit den Buchungen.“
Das heißt, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren?
Werner Klauss: „Genau, wir sind mitten drin. Ständig gibt es Termine mit der Brauerei, mit Handwerkern oder mit dem Architekten. Denn auch dieses Jahr ist es nicht ganz so, wie gewohnt.“
Warum nicht?
Werner Klauss: „Normalerweise können wir ab Anfang Juli auf den Wasen und mit dem Aufbau beginnen. Weil die Mercedes-Benz-Arena jetzt aber für die Fußball-Europameisterschaft 2024 umgebaut wird, finden in diesem Sommer etliche Großkonzerte auf dem Cannstatter Wasen statt. Das heißt, wir können erst ab 11. Juli auf das Gelände. Hört sich nach wenigen Tagen an, will aber gut geplant sein.“
Werner Klauss: „Versuchen Sie mal selbst, einen Handwerker-Termin auf Ihr Wunschdatum zu legen. Beim Aufbau des Festzelts greifen viele Rädchen ineinander, die wir koordinieren müssen. Aber wir werden es natürlich hinbekommen. Wie immer.“
Stimmt es, dass sich die Kollegen aus München vor der Entscheidung fürs Oktoberfest nach dem Stand der Digne in Stuttgart erkundigt haben?
Werner Klauss: „Wir haben gute Kontakte zu den Kollegen in München. Und es ist ja kein Geheimnis, dass der Münchner OB Reiter eher skeptisch war, was das Oktoberfest betrifft. Da war es sicher kein Schaden, dass sich in Stuttgart alle einig waren. Das Volksfest findet statt.“
Hatten Sie Sorge, dass die zwei Jahre Corona-Pause der Marke Volksfest geschadet haben?
Dieter Klauss: „Eine gewisse Unsicherheit war anfangs schon da. Aber die ist längst weg. Wir sind überwältigt von der Solidarität, die uns die Leute entgegen bringen. Die Resonanz ist überragend, es gibt kaum Stornierungen. Fast alle behalten ihre Reservierungen.“
Werner Klauss: „Auch der 3. Oktober spielt uns in die Karten. Der Feiertag ist diesmal ein Montag und beschert uns ein langes Wochenende. Das ist für uns natürlich sehr gut.“
Ist es schwierig, nach zwei Jahren Corona-Pause an genügend Personal fürs Festzelt zu kommen?
Dieter Klauss: „Da können wir uns nicht beklagen. Der Wasen ist halt sehr attraktiv. Man kann dort, wenn man gut ist, in kurzer Zeit gutes Geld verdienen.“
Werner Klauss: „Abgesehen vom Personal planen wir manche Dinge kurzfristiger als bisher. Die Speisekarte werden wir so spät wie möglich festlegen. Wir müssen ja sicher stellen, dass wir die Ware für die entsprechenden Gerichte auch bekommen – zu Preisen die für uns passen.“
Stichwort Preise. Wie viel Geld haben Sie die zwei ausgefallenen Volksfeste gekostet?
Dieter Klauss: „Abzüglich der staatlichen Förderungen bleibt da schon noch ein Betrag von rund einer halben Million Euro an Abschreibungen und laufenden Kosten. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass die Pandemie ja auch unser Catering-Geschäft extrem hart getroffen hat. Was die Leute gerne vergessen: Wir gehen vor jedem Volksfest mit rund 1,5 Millionen Euro in Vorleistung. Das ist das unternehmerische Risiko.“
Dieter Klauss: „Umso schöner ist es, dass es jetzt wieder los geht. Wenn das Volksfest eröffnet wurde, das Zelt voll ist und die Leute wieder gemeinsam feiern – dafür hat sich alles dann wieder gelohnt.“
Mehr zum Cannstatter Volksfest steht hier.
Und hier gibt es alles zum Festzelt Klauss & Klauss.
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Quelle/Video: Lederrebellen
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