Kreis Böblingen: So lässt sich bei der Arbeit Heißhunger vermeiden
Kreis Böblingen. Mit guter Planung kann man Heißhunger bei der Arbeit leicht vermeiden, sagt die Ökotrophologin, Ernährungsberaterin und Köchin Susanne Leitzen (Bild: z) von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Wir bringen einen Auszug des Interviews aus der aktuellen Programmzeitschrift der VHS Böblingen-Sindelfingen.
Frau Leitzen, was wissen wir darüber, wie sich die Deutschen am Arbeitsplatz ernähren?
Susanne Leitzen: „Klassische Kantinengerichte wie Currywurst mit Pommes, Spaghetti Bolognese oder Schnitzel sind immer noch sehr beliebt. Aber es werden auch mehr und mehr vegetarische und vegane Gerichte nachgefragt und angeboten. Dies ist aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die sich für eine pflanzenbasierte Ernährung und Verpflegung einsetzt, sehr erfreulich.“
Wie kann man sich am Arbeitsplatz gesünder ernähren?
Susanne Leitzen: „Hilfreich ist es, sich einen Plan zu machen, was man den Tag oder die Woche über verzehren möchte und die Speisen, die ich nicht im Betriebsrestaurant esse, von zu Hause mitzubringen. Die Zeit für die Vorbereitung zahlt sich aus, denn so werden Heißhungerattacken vermieden. Schätzen Sie ab, wie viel Zeit Ihnen in der Woche zum Einkaufen und Kochen bleibt. Planen Sie danach die Mahlzeiten und Ihren Einkauf.
Kochen Sie zum Beispiel am Wochenende oder am Vorabend vor, nutzen Sie One-Pot-Gerichte, schneiden Sie sich Obst und Gemüse, bereiten Sie sich einzelne Komponenten vor, die Sie dann zu Ihrer Wunschmahlzeit zusammenmixen. Der Griff zu Keksen oder Süßigkeiten kann durch kleine Snacks aus Gemüse, Obst oder ungesalzenen Nüssen vermieden werden.“
Wie ernähren sich die Menschen im Homeoffice?
Susanne Leitzen: „Gerade im Homeoffice wird schnell etwas zwischendurch gegessen, Mahlzeiten werden ganz ausgelassen, oder durch lange Meetings beziehungsweise Arbeitsphasen weit nach hinten verschoben. Die Verpflegung im Homeoffice erfordert einen Planungsaufwand. Im besten Falle ist am Tag vorher schon klar, was man isst, und wann das Essen zubereitet wird. Bei der Zusammenstellung der Speisen sollte auf eine abgestimmte und gesundheitsfördernde Ernährung geachtet werden - so wird Heißhunger vermieden.
Gerade im Homeoffice lockt die Versuchung, etwas 'nebenbei' zu essen. Besonders in stressigen Arbeitsphasen ist eine gesundheitsfördernde Verpflegung wichtig, um leistungsfähig zu bleiben. Um eine Aussage zur Ernährung im Homeoffice und Ernährung am Arbeitsplatz treffen zu können fehlen noch die wissenschaftlichen Studien.“
Das gesamte Interview gibt es in der aktuellen Programmzeitschrift der VHS oder unter www.vhs-aktuell.de im Netz.
Zur Person:
Susanne Leitzen ist Diplom Oecotrophologin (FH), zertifizierte Ernährungsberaterin DGE und gelernte Köchin. Seit Mitte 2017 betreut sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) das IN FORM-Projekt „JOB&FIT Mit Genuss zum Erfolg“. Die Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung wurde 2008 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert, um das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Menschen dauerhaft zu verbessern. Infos: www.dge.de und www.jobundfit.de im Internet.