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Drei Szenarien des Expertenrats

Kreis Böblingen: Hohe Zahl der Corona-Infektionen

Das Böblinger Gesundheitsamt bereitet sich auf den kommenden Herbst vor. Landrat Roland Bernhard: „Basierend auf den bisherigen Pandemie-Erfahrungen sind wir bestmöglich aufgestellt.“
Von Peter Maier
Auch im Kreis Böblingen breitet sich Corona  wieder weiter aus. Bild: Axel Bueckert/Adobe Stock

Auch im Kreis Böblingen breitet sich Corona wieder weiter aus. Bild: Axel Bueckert/Adobe Stock 319418800

Kreis Böblingen. Der Expertenrat der Bundesregierung hat drei Szenarien entworfen – eins günstig, ein Basis-Szenario, und ein Ungünstiges. Basierend darauf bereiten sich Bund und Land vor, und auch im Landkreis Böblingen wappnet man sich auf den Herbst beziehungsweise auch angesichts der aktuell hohen Infektionszahlen. „Wir sehen uns nach zwei Jahren Pandemie gut vorbereitet und sind bestmöglich aufgestellt“, fasst Landrat Roland Bernhard zusammen.

„Niemand hätte wohl eine solche Sommerwelle erwartet mit solch hohen Infektionszahlen. Aber wir sehen auch hier – die Impfung schützt vor schweren Verläufen, auch wenn das Virus in immer neuen Varianten auftritt. Deshalb bleibt das Impfen der Schlüssel der Pandemiebekämpfung, und es bleibt auch der größte Baustein zum Schutz unseres Gesundheitssystems.“ Die Zahl der vollständig geimpften Menschen stagniert zwar seit Monaten. „Dennoch ist die Immunität in der Bevölkerung deutlich verbessert – teils durch die Impfung, teils aber auch dadurch, dass Corona-Erkrankungen durchgemacht wurden“, erklärt auch Gesundheitsdezernent Thomas Wagner.

Insofern hätten die aktuell hohen Fallzahlen auch etwas Positives. Und im Gesundheitsamt hat man ein konkretes Konzept erarbeitet, mit dem man auch für Herbst und Winter gewappnet sein will. „Kern des Ganzen ist ausreichendes und eingespieltes Personal“, betont Gesundheitsamtsleiterin Anna Leher. Nur so könne man das steigende Infektionsgeschehen bewältigen. „Wir können natürlich nicht vorhersagen, wie sich die Lage im Herbst tatsächlich entwickeln wird. Aber insbesondere solange die Meldepflicht für Corona bestehen bleibt, muss eine Vielzahl an damit zusammenhängenden Aufgaben erledigt werden. Insbesondere müssen wir immer in der Lage sein, schnell auf einen Anstieg zu reagieren. Nur so kann auch die Durchführung der Pflichtaufgaben des Gesundheitsamts sichergestellt werden. „Konkret ist deshalb ein eigenes, festes Team für „Infektionsepidemiologie, Pandemien und besondere Lagen“ gebildet worden, dem Personen zugeordnet sind, die im Lauf der zurückliegenden Monate und Jahre Erfahrungen gesammelt und sich bewährt haben.

Man schaue gespannt darauf, welche Weichen der Bund nun stelle, so der Landrat. „Der Wunsch danach, im Infektionsschutzgesetz die notwendigen Rechtsgrundlagen zu schaffen, um ausreichend Bausteine für die Bekämpfung der Pandemie zu haben, ist weit verbreitet. Wir wissen alle, dass eine Maskenpflicht oder auch Zugangsbeschränkungen in bestimmten, besonders vulnerablen Bereichen wirksame Mittel sind. Dazu muss man aber die nötigen rechtlichen Vorgaben haben.“ Denn auch im kommenden Herbst und Winter heißt es wieder, insbesondere das Augenmerk auf die Kliniken beziehungsweise allgemein das Gesundheitswesen zu richten und dieses vor Überlastung zu schützen.