

Kreis Böblingen. Der Glasfaserausbau im Landkreis läuft – die Zeichen stehen gut, dass es an vielen Stellen zeitnah etwas wird damit. Die Telekom als einer der Wettbewerber gibt bekannt, dass bereits knapp 18 Prozent der Haushalte im Landkreis Böblingen einen Glasfaser-Anschluss beim Unternehmen nutzen können. Mit der „Deutsche Glasfaser“ ist noch ein Unternehmen im Landkreis aktiv; aktuell sind diese in neun Kommunen und acht Gewerbegebieten unterwegs. „
Glasfasernetze sind das wichtigste digitale Kommunikationsmedium der Zukunft und in der digitalen Wirklichkeit ein Garant für Lebensqualität und Wohlstand“, so Landrat Roland Bernhard. „Daher begrüßen wir im Landkreis Böblingen alle Aktivitäten, die zu einem schnellen und flächigen Ausbau sowie zu attraktiven Angeboten für Wirtschaft und Bevölkerung führen.“ (Symbolbild: Audrius Merfeldas / Adobe Stock)
Der Wettbewerb im Telekommunikationsbereich ist für die Kommunen und ihre Bürgerschaft eine Chance, zu günstigen Konditionen zu einem Ausbau zu kommen. „Es lohnt sich, diese Lage am Markt zu nutzen, und das Angebot eines FTTH-Glasfaseranschlusses anzunehmen, wenn es sich bietet“, so Alex Dehm vom Zweckverband Breitband im Landkreis Böblingen. (Fiber to the home = FTTH, d.h. Glasfaser bis nach Hause).
Kreis und Region hätten dabei eine koordinierende Rolle, betont der Breitbandbeauftragte der Region und Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart (GRS), Hans-Jürgen Bahde: „Die Herausforderung für die GRS und die Breitband-Zweckverbände der Landkreise besteht darin, durch kluge Beratung einen koordinierten und ergänzenden Ausbau der verschiedenen Anbieter zu organisieren. Wir müssen vermeiden, dass sich die Anbieter auf einige wenige Kommunen konzentrieren, während andere leer ausgehen“, sagt Bahde.
Dabei lohnt sich der Wettbewerberstreit für die kommunale Seite, denn den Städten und Gemeinden bleiben unter Umständen gewaltige finanzielle Aufwendungen erspart – vorausgesetzt, die Bürgerschaft zieht mit. Denn für private Netzbetreiber lohnt sich ein Ausbau nur, wenn sich eine entsprechende Anzahl Menschen bei geplanten Ausbauaktionen für einen Internetanschluss entscheiden. Deshalb ist es wichtig, die Gelegenheit zu ergreifen, wenn sie sich bietet. Wenn ein Ausbau in einer Kommune angestrebt wird, dann aber mangels Nachfrage nicht zustande kommt, dann wirft das die Kommune in der Entwicklung um Jahre zurück. Denn wo eine aufwändige Planungs- und Vermarktungsaktion missglückt, werden Netzbetreiber so schnell keinen neuen Versuch mehr unternehmen.
Eine ausreichende Glasfaser-Infrastruktur ist immens wichtig. Es gibt Berechnungen, dass sich die Bandbreitennachfrage in den nächsten fünf Jahren um das fünf- bis sechsfache weiter erhöhen wird –und das, wo das Datenvolumen in den letzten zehn Jahren ohnehin schon jährlich je Nutzer um 26 Prozent angestiegen ist. „Es muss unser aller Anliegen sein, den Glasfaserausbau voranzutreiben“, so Landrat Bernhard. Man sei schließlich ein bedeutender Innovations- und Wirtschaftsstandort und wolle auch weiter in der obersten Liga mitspielen. „Mein Dank gilt den Unternehmen, dass sie hier in den Glasfaser- Ausbau investieren, und ich verbinde diesen Dank mit der dringenden Aufforderung, auch künftig mutig in einen raschen Ausbau der Breitbandinfrastruktur zu investieren.“