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Landratsamt

Kreis Böblingen: Ambulante ärztliche Versorgung soll sich im Landkreis verbessern

Kommunale Gesundheitskonferenz: Sektorenübergreifende Versorgung und Gesundheitsförderung stehen im Mittelpunkt.
Von Peter Maier
Unser Foto zeigt die Teilnehmer der 10. Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Vorsitz von Landrat Roland Bernhard (vorne Mitte).

Unser Foto zeigt die Teilnehmer der 10. Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Vorsitz von Landrat Roland Bernhard (vorne Mitte).

Bild: Landratsamt Böblingen

Kreis Böblingen. Die Kommunale Gesundheitskonferenz (KGK) tagte zum zehnten Mal im Landkreis Böblingen und präsentierte ein reichhaltiges Programm. Anlässlich des Jubiläums sprach Dr. Monika Spannenkrebs vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration das Grußwort. Hierbei verdeutlicht die Referatsleiterin im Landesgesundheitsamt den Stellenwert des Gremiums: „Die KGK soll das führende und entscheidende Gremium auf Kreisebene sein. Ihr Handlungsauftrag hierbei ist die Etablierung bedarfsgerechter und wirksamer gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen sowie die Sicherstellung einer adäquaten bedarfsorientierten Gesundheitsversorgung.“

Die ambulante ärztliche Versorgung im Landkreis Böblingen gilt vielen Menschen als verbesserungsbedürftig. KGK-Vorsitzender Landrat Roland Bernhard erläutert den Bedarf: „Der demografische Wandel bei Hausärzten und Kinderärzten wirkt sich auf die Versorgung aus. Über ein Drittel der Hausärzte und Kinderärzte ist über 60 Jahre alt. Nachfolger, die eine Praxis übernehmen möchten, gibt es viel zu wenig.“

Handlungskonzept erarbeitet

Um die ambulante ärztliche Versorgung im Landkreis Böblingen sicherzustellen, wurde ein Handlungskonzept erarbeitet. Es kombiniert strukturelle, kommunikative und datenbasierte Ansätze in fünf Handlungsfeldern: den Aufbau eines Weiterbildungsverbundes für Allgemeinmedizin, die Entwicklung von Anreizsystemen zur Gewinnung von Gesundheitsberufen, eine zentrale Informationsplattform zur Bündelung von relevanten Informationen für die Gesundheitsakteure, die kleinräumigere Betrachtung und Entwicklung der Gesundheitsversorgung im Kreis und die Planung der ambulanten Strukturen an den Klinikstandorten des Klinikverbunds Südwest.

Die Schließung der ambulanten Bereitschaftspraxis in Herrenberg war ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung. Landrat Roland Bernhard kündigte für Ende März einen Runden Tisch an, bei dem über denkbare Lösungen gesprochen werden soll, wie ein bestmöglicher Ersatz geschaffen werden soll, wenn die Bereitschaftspraxis im November schließt.

Angebote für Grundschulen

Rund um das Themenfeld „gesund aufwachsen und leben“ im Landkreis Böblingen wurden ebenfalls verschiedene Projekte präsentiert. Eine Übersicht mit erprobten gesundheitsförderlichen Angeboten für Grundschulen wurde vergangenes Jahr erarbeitet und den Schulen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden Handlungsempfehlungen formuliert, welche die Lehrkräfte bei der Integration dieser Themen in den Schulalltag unterstützen sollen.

In einer weiteren Arbeitsgruppe wurde die Gründung eines Netzwerks zur Bewegungsförderung vorbereitet. Ziel ist es hier, bewegungsförderliche Strukturen auf- und auszubauen. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, die Vernetzung von kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren voranzutreiben und die ehrenamtliche Arbeit in diesem Bereich bestmöglich zu unterstützen.

Informationen zugänglich machen

Darüber hinaus hat sich das Plenum der KGK darauf verständigt, künftig die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung mit einer weiteren Arbeitsgruppe in den Fokus zu nehmen. Gesundheitsbezogene Informationen sollen dabei einfach zugänglich und zu verstehen sein, sodass diese auch zum Erhalt der eigenen Gesundheit umgesetzt werden können.

Die KGK setzt sich aus delegierten Vertretungen örtlicher Institutionen und Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, Verwaltung und Kommunalpolitik zusammen und ist das zentrale Gremium rund um das Thema Gesundheit im Landkreis.

Treffen einmal jährlich

Die aktuellen Schwerpunktthemen Gesundheitsförderung und Prävention sowie gesundheitliche Versorgung werden unterjährig in Arbeitsgruppen bearbeitet. Dabei werden Handlungsempfehlungen erarbeitet und zur Umsetzung gebracht.

Das Plenum der Kommunalen Gesundheitskonferenz trifft sich einmal jährlich, um über die aktuellen Arbeitsstände zu beraten und richtungsweisende Empfehlungen an die Arbeitsgruppen zu geben. Die erste Konferenz hatte zwar bereits 2012 stattgefunden, aber während der Corona-Pandemie drei Jahre zwangsweise ausgesetzt.