

Dass er es einmal zu Weltruhm bringen würde, war Sebastian Kneipp nicht in die Wiege gelegt: Am 17. Mai 1821 wurde er als Sohn eines Webers und Kleinbauern in Stephansried, heute ein Ortsteil der Gemeinde Ottobeuren, geboren. Kneipp wuchs in armen Verhältnissen auf, doch schon in frühen Jahren interessierte er sich für Pflanzenheilkunde und begann als Student der Theologie mit traditionellen Wasserheilverfahren zu experimentieren. Internationale Anerkennung als „Wasserdoktor“ erlangte er ab 1855 in Bad Wörishofen.
Heute können Besucher das anerkannte Naturheilverfahren in und um Ottobeuren unmittelbar erfahren. Beim Wandern, Spazieren und Radfahren laden Kneipp-Tretbecken am Wegesrand zum erfrischenden Wassertreten ein, während sich im Kneipp-Aktiv-Park in Ottobeuren gleich alle fünf Säulen der Kneipp’schen Lehre wiederfinden: Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter und Balance.
Die Glückswege bieten die Möglichkeit, die Kneipp‘sche Philosophie mit maßvoller Bewegung und offenem Bewusstsein zu erleben. Auf der Glücksheimat-Runde und der Glücksplaneten Tour zum Beispiel verschmelzen Natur, Sonnensystem und die beeindruckende Lebensweise des „Wasserdoktors“. Wer Kneipp ergründen will, ist auf der gut 13 Kilometer langen Glücksheimat-Runde richtig. Über kleine Anstiege führt der Weg durch Wald und Wiesen zur einsam gelegenen ehemaligen Abtei Klosterwald. In Stephansried erinnern das Sebastian-Kneipp-Denkmal und eine Kneippanlage an den berühmtesten Sohn des Ortes.
Inspirieren ließ sich der Geistliche aber auch von den Weiten des Weltalls. So ist die Glücksplaneten Tour ein geradezu himmlisches Naturerlebnis. Entlang der Strecke stellen elf Steinsäulen den Aufbau des Sonnensystems dar.
Ein absoluter Höhepunkt der Wanderung ist das Wahrzeichen von Ottobeuren: die spätbarocke Basilika. Sie zählt zu den Hauptattraktionen der Oberschwäbischen Barockstraße. In ihr finden auch wieder die Ottobeurer Konzerte 2025 statt.
Gut 400.000 Besucher haben den hochklassigen Basilika-Konzerten in der Klosterkirche von Ottobeuren über Jahrzehnte schon beigewohnt. Kein Wunder. Sind doch klangvolle Erlebnisse weltberühmter Orchester vor einzigartiger Kulisse im Herzen einer der größten barocken Klosteranlagen der Welt ein richtiges Zungenschnalzen für die Ohren.
Den Auftakt der weltberühmten Konzertreihe machen am Sonntag, den 29. Juni,zwei Werke des österreichischen Komponisten Franz Joseph Haydn (1732-1809). 1795 komponierte der Meister seine vorletzte Sinfonie Nr. 103 in Es-Dur – bekannter unter dem Beinamen „Mit dem Paukenwirbel.“ Die Uraufführung fand am 2. März 1795 im King’s Theatre in London statt. Haydn’s Sinfonie Nr. 103 wird erstmalig in der Basilika Ottobeuren aufgeführt.
Die „Missa in tempore belli“ (Messe in Zeiten des Krieges) – die Paukenmesse – komponiert von Haydn 1796, erklang in der 76-jährigen Geschichte der Ottobeurer Basilikakonzerte bisher nur zweimal: 1984 unter der Leitung von Leonard Bernstein und im Jahr 2011. Erstmalig ist der Auftritt des wohl berühmtesten und ältesten Chors der Welt – der Wiener Sängerknaben. Die früheste Erwähnung der Chorknaben datiert aus dem Jahr 1296.
Am Sonntag, den 20. Juli, folgen die Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Manfred Honeck, der als Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra in seiner siebzehnten Spielzeit steht. Es kommen Franz Schubert‘s Sinfonie in h-Moll D 756 „Die Unvollendete“, sowie die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 von Johannes Brahms zu einer kolossalen Aufführung in der Basilika von Ottobeuren.
Die Trilogie der Ottobeurer Konzerte 2025 findet am Sonntag, den 21. September, einen weiteren Höhepunkt: Georg Friedrich Händel’s „Messiah“ („Messias“), HWV 56 erklingt mit dem Münchner Bach-Orchester und Bach-Chor unter seiner künstlerischen Leiterin Johanna Soller.
Ein schon fester Bestandteil der Ottobeurer Konzerte sind weitere Aufführungen erstklassiger Ensembles, Kammermusiker und Jugendorchester im Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth sowie Orgelkonzerte in der Basilika und der Erlöserkirche zu vielen Terminen von April bis Mitte November.
Das Klostermuseum der Benediktinerabtei Ottobeuren wurde ursprünglich im Jahr 1881 gegründet. Es handelt sich damit nach Kaufbeuren um das zweitälteste Museum im Allgäu. Nach einer langen Planungs- und Umbauzeit verwandelte sich die altehrwürdige Einrichtung vor gut zwei Jahren in ein modern konzipiertes Museum mit interaktiver Technik, das sich weit über die Landesgrenzen hinaus großer Beachtung und Beliebtheit erfreut. Das Museum beinhaltet unter anderem einen Rundgang durch Räumlichkeiten des Klosters wie etwa durch die eindrucksvolle Klosterbibliothek. In den grandiosen Räumen des Klosters sind die religiösen, künstlerischen und kunsthistorischen Schätze der Abtei zu bestaunen. Medien- und Aktivstationen laden große und kleine Besucher zum Mitmachen und Mitgestalten ein.
Zentrale Punkte der Präsentation sind die Geschichte des Klosters Ottobeuren und das Leben der Mönche einst und jetzt. Themenkomplexe wie die Gottsuche im Gebet und Gottesdienst, geistliche und weltliche Herrschaft, Gelehrsamkeit und die Baugeschichte der Klosteranlage sind interaktiv und inklusiv erlebbar. Als übergreifendes Motto des Museums dient ein Leitsatz des Ordensgründers Benedikt: Damit in allem Gott verherrlicht werde.
Das Klostermuseum hat ab dem 13. April 2025 (Palmsonntag) täglich bis Allerheiligen, 1. November geöffnet. Eintrittspreise: Euro 8,00 für Erwachsene, Euro 2,00 für Kinder & Jugendliche (7-18 Jahre), Euro 12,00 kostet eine Familienkarte (2 Erwachsene und alle Kinder bis 18 Jahre), Kinder bis 6 Jahre frei.
Alle Informationen zu Ottobeuren sind erhältlich bei: Touristikamt Kur & Kultur Ottobeuren, 08332/9219-50, konzerte@ottobeuren.de, touristikamt@ottobeuren.de, www.ottobeuren.de